Ermittlung der Prozesskosten für - Bundesnetzagentur

Bundesnetzagentur
Gutachten: Ermittlung der Prozesskosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung im Strom-
und Gasbereich
4.3 Auswahl statistischer Maße für die Ermittlung der
Entgeltobergrenzen
Aufgabenstellung der Bundesnetzagentur war: »Ermittlung von Obergrenzen
anhand anerkannter betriebswirtschaftlicher Verfahren«. Die Entgeltobergrenze
soll den Kosten entsprechen, die für die Erbringung einer definierten Leistung
maximal noch angemessen sind.
Zur Bestimmung angemessener Entgeltobergrenzen für Messstellenbetrieb,
Messung und Abrechnung der Netzentgelte stehen verschiedene
standardmäßig verwendete statistische Verfahren und Maße zur Verfügung.
Diese sind zu vergleichen und gegeneinander abzuwägen.
Bei der Auswahl geeigneter Verfahren sind mehrere Kriterien zu
berücksichtigen:
• Ausschluss von Ausreißern:
Ausreißer am obersten oder untersten Ende des Entgeltspektrums
sollten keinen bestimmenden Einfluss auf die Ermittlung des
Effizienzziels haben, da sie nicht für die Mehrheit der Anbieter
repräsentativ sind.
• Anreizsetzung:
Die Obergrenze sollte geeignet sein, einen Anreiz zur
Effizienzsteigerung zu geben.
• Einschluss einer angemessenen Menge:
Die Obergrenze sollte so gewählt werden, dass insgesamt eine
angemessene Menge an Unternehmen wie Entnahmestellen enthalten
sind.
4.3.1 Charakteristika verschiedener statistischer Maße
Quantile und Median
Ein Quantil ist eine Schnittstelle in einer (nach Rang, Größe etc.) sortierten
Verteilung von Messwerten, unterhalb dessen ein bestimmter Anteil der Fälle
liegt. Das Quantil, das heißt der zu ermittelnde Prozentsatz, kann beliebig
gewählt werden. Das am häufigsten verwendete Quantil ist das »Quartil«, bei
dem die Messwerteskala in vier gleich große, je 25% der Messwerte
umfassende Abschnitte unterteilt wird. Entsprechend liegen unterhalb des
1. Quartils 25%, unterhalb des 2. Quartils liegen 50% und unterhalb des 3.
Quartils 75% der Messwerte.
• LBD-Beratungsgesellschaft mbH
22.04.2008 • 88/295