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Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich

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SEITE 100<br />

4. Zusammenfassung <strong>und</strong> Fazit zu den <strong>Entsorgung</strong>skosten<br />

Die vorstehenden Abschnitte zeigen, dass hinsichtlich der <strong>Entsorgung</strong>skosten auf den ersten<br />

Blick das in der Literatur zu findende Spektrum der Kostenschätzungen eher noch breiter ist als<br />

bei den Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong>. Das Spektrum reicht von der Angabe des B<strong>und</strong>esamtes<br />

<strong>für</strong> Strahlenschutz mit einer Schätzung aus Mitte der 1990er Jahre <strong>und</strong> (vermutlich darauf<br />

basierend) des Deutschen Atomforums über Gesamtkosten <strong>für</strong> Gorleben von 2,4 Mrd. €; in heutigen<br />

Preisen entspricht dies 3,1 Mrd. €. Dem stehen am anderen Ende nach einer groben Schätzung<br />

des Öko-Instituts allein <strong>für</strong> die Endlagerung von hoch radioaktiven Abfällen Kosten von 15<br />

– 20 Mrd. € gegenüber (Kloepfer 30.3.2011).<br />

Auf den zweiten Blick passen die unterschiedlichen in der Literatur gef<strong>und</strong>enen Kostenangaben<br />

doch recht gut zusammen:<br />

Die Angaben von BfS <strong>und</strong> Atomforum beziehen sich nur auf Kosten <strong>für</strong> ein Endlager <strong>für</strong> hoch<br />

radioaktive Abfälle. Hinzuzurechnen sind noch Kosten u.a. <strong>für</strong> Transport- <strong>und</strong> Lagerbehälter, die<br />

Endlagerung der schwach <strong>und</strong> mittel radioaktiven Abfälle sowie die Zwischenlagerung. Wie die<br />

Analyse <strong>und</strong> Übertragung der Schweizer Kostenstudien zeigt, machen die Kosten <strong>für</strong> das HAA-<br />

Lager etwa 37-42% der gesamten zukünftig noch anfallenden <strong>Entsorgung</strong>skosten aus.<br />

Die Übertragung der Schweizer Kostenstudien (siehe S. 120ff, Übersicht in Tab. 41, S. 129) führt<br />

zu gesamten zukünftig noch anfallenden <strong>Entsorgung</strong>skosten von 17-19 Mrd. € in Deutschland.<br />

Davon entfallen auf die EVU 14-16 Mrd. €; der Saldo ist der öffentliche Anteil <strong>für</strong> die <strong>Entsorgung</strong><br />

von Forschungsreaktoren <strong>und</strong> Anlagen der ehemaligen DDR. Von den geschätzten Gesamtkosten<br />

entfallen „nur“ 2,5-3,2 Mrd. € auf Bau, Betrieb <strong>und</strong> Verschluss des HAA-Endlagers. Damit<br />

passt die hier angewendete Methodik der Übertragung der Schweizer Kostenstudien auf<br />

Deutschland recht gut zu der <strong>für</strong> Deutschland verfügbaren Schätzung der Endlagerkosten des<br />

BfS.<br />

Was die Endlagerung bzw. die gesamte nukleare <strong>Entsorgung</strong> in Deutschland tatsächlich kosten<br />

wird, kann allerdings erst dann f<strong>und</strong>iert geschätzt werden, nachdem festgelegt wurde, wie viele<br />

alternative Standorte mit welcher Untersuchungstiefe vergleichend auf ihre Eignung geprüft werden,<br />

welches Endlager letztlich ausgewählt <strong>und</strong> welches Endlagerkonzept verfolgt wird, ab wann<br />

es bereitstehen <strong>und</strong> in welchem Zeitraum die Befüllung erfolgen soll.<br />

Um <strong>für</strong> diese Studie eine konkrete Größenordnung angeben zu können, wird mit einem Spektrum<br />

der <strong>Entsorgung</strong>skosten von 10-20 Mrd. € <strong>und</strong> als Best-Guess-Schätzung mit 15 Mrd. € gerechnet.<br />

GREEN BUDGET GERMANY (GBG) • FORUM ÖKOLOGISCH-SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT e.V. (FÖS)

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