Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich
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SEITE 87<br />
Zusätzlich zu diesen 17 KKW gibt es sechs weitere kommerzielle westdeutsche KKW, die bereits<br />
vor 2011 außer Betrieb genommen wurden <strong>und</strong> bereits <strong>im</strong> <strong>Rückbau</strong> sind (Stade, Mülhe<strong>im</strong>-<br />
Kärlich, Obrighe<strong>im</strong>, G<strong>und</strong>remmingen A, Würgassen, Lingen.). 87 Bei diesen KKW stellt sich die<br />
Frage, welche Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong>/<strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong> bereits geleistet sind <strong>und</strong> welche<br />
zukünftig noch anfallen. Hier<strong>für</strong> wird <strong>im</strong> Folgenden eine Schätzung angestellt. Dabei wird <strong>für</strong><br />
jedes der sechs KKW anhand der verfügbaren Literatur der Stand der Arbeiten ermittelt <strong>und</strong> eine<br />
Schätzung angestellt, welcher Anteil des <strong>Rückbau</strong>s bereits abgearbeitet <strong>und</strong> welcher Anteil somit<br />
zukünftig noch zu leisten ist.<br />
In der folgenden Tabelle werden einige Gr<strong>und</strong>daten zu den sechs bereits <strong>im</strong> <strong>Rückbau</strong> befindlichen<br />
KKW sowie in Spalte (6) die hier getroffenen Annahmen zu zukünftig noch anfallenden<br />
<strong>Rückbau</strong>kosten dargestellt. Für Erläuterungen <strong>und</strong> Quellen zu den einzelnen <strong>Rückbau</strong>projekten<br />
siehe S. 76ff.<br />
Ein Ergebnis der Analyse der Kostenangaben <strong>für</strong> bisherige <strong>Rückbau</strong>projekte ist, dass allein die<br />
ersten ca. sechs Jahre Nachbetrieb etwa 20% der gesamten Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong><br />
ausmachen. Diese Phase haben alle sechs genannten KKW bereits abgeschlossen. Je nach Stand<br />
der weiteren <strong>Rückbau</strong>arbeiten wird in Spalte (6) ein Schätzwert angegeben, welcher Anteil der<br />
<strong>Rückbau</strong>kosten zukünftig noch anfällt. Für Erläuterungen <strong>und</strong> Quellen zum Stand der Arbeiten<br />
bei den einzelnen <strong>Rückbau</strong>projekten siehe S. 76ff.<br />
Bei den <strong>Entsorgung</strong>skosten wird einheitlich <strong>für</strong> alle bereits <strong>im</strong> <strong>Rückbau</strong> befindlichen KKW angenommen,<br />
dass 80% der Kosten noch anfallen (Spalte 7). Bereits angefallene Kosten beziehen sich<br />
insbesondere auf die Zwischenlagerung, die Beschaffung von Transport- <strong>und</strong> Lagerbehältern sowie<br />
Vorausleistungen auf die Endlagerung. Der größere Teil der Kosten – insbesondere Suchverfahren,<br />
Errichtung <strong>und</strong> Betrieb des Endlagers <strong>für</strong> hoch radioaktive Abfälle – fällt zukünftig noch<br />
an.<br />
In Spalte (8) werden die insgesamt zukünftig noch anfallenden Kosten <strong>für</strong> die bereits in <strong>Rückbau</strong><br />
befindlichen KKW geschätzt, indem die Anteile der zukünftig noch anstehenden Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong> (Spalte 6) sowie <strong>Entsorgung</strong> (Spalte 7) mit der jeweiligen Kostenbedeutung<br />
gewichtet werden. Es handelt sich also nicht um einen linearen, sondern einen gewichteten<br />
Durchschnitt. Der Gewichtungsfaktor entspricht der anteiligen Kostenbedeutung von <strong>Stilllegung</strong>/<br />
<strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong> unter Zugr<strong>und</strong>elegung der mittleren Schätzung in dieser Studie (56% =<br />
19 Mrd. € / 34 Mrd. €) <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong> (44% = 15 Mrd. € / 34 Mrd. €).<br />
87 Für Übersichten siehe BfS 2011<br />
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