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Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich

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SEITE 112<br />

6. Das Schweizer Konzept <strong>für</strong> ein Endlagersuchverfahren<br />

Die Schweiz hat 2008 einen Endlager-Auswahlprozess mit sechs potenziell geeigneten Standortregionen<br />

<strong>und</strong> einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung eingeleitet. Die Standortsuche erfolgt in<br />

drei Etappen <strong>und</strong> wird r<strong>und</strong> zehn Jahre dauern. Frühest möglicher Termin <strong>für</strong> eine Inbetriebnahme<br />

des Endlagers <strong>für</strong> hoch radioaktive Abfälle ist das Jahr 2040 (BFE 2011l), wobei in den Materialien<br />

des schweizerischen B<strong>und</strong>esamtes <strong>für</strong> Energie (BFE) auch spätere Termine – bis hin zum<br />

Jahr 2050 (BFE 2011g, S. 16) – genannt werden.<br />

Der aktuelle Sachstand kann einer Pressemitteilung entnommen werden (BFE 2011h):<br />

Die erste Etappe der Standortsuche <strong>für</strong> geologische Tiefenlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle wurde<br />

Ende November 2011 abgeschlossen (BFE 2011h). Der B<strong>und</strong>esrat hat am 30.11.2011 den Ergebnisbericht<br />

zur Etappe 1 gutgeheißen <strong>und</strong> entschieden, die sechs von der Nationalen Genossenschaft<br />

<strong>für</strong> die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) vorgeschlagenen Standortgebiete in den<br />

Sachplan geologische Tiefenlager aufzunehmen. Er hat zudem das Eidgenössische Departement<br />

<strong>für</strong> Umwelt, Verkehr, Energie <strong>und</strong> Kommunikation (UVEK) beauftragt, Etappe 2 der Standortsuche<br />

zu starten. Die vorgeschlagenen sechs Standortgebiete werden in der r<strong>und</strong> vier Jahre dauernden<br />

Etappe 2 vertieft untersucht. Es wird zudem <strong>für</strong> alle Standortregionen eine kantonsübergreifende,<br />

vergleichende sozioökonomisch-ökologische Wirkungsstudie (SÖW) durchgeführt. Basis<br />

da<strong>für</strong> bildet die in Etappe 1 erarbeitete raumplanerische Beurteilungsmethodik. Ein zentraler Bestandteil<br />

des Auswahlverfahrens ist die regionale Partizipation.<br />

Im Verlauf von Etappe 2 muss die Nagra die Standorte auf max<strong>im</strong>al zwei pro Abfallkategorie<br />

(schwach <strong>und</strong> mittelradioaktive Abfälle SMA sowie hoch radioaktive Abfälle HAA) einengen.<br />

Die definitive Standortwahl erfolgt in Etappe 3, in der das nach Kernenergiegesetz erforderliche<br />

Rahmenbewilligungsverfahren eingeleitet wird. Die Rahmenbewilligung wird vom B<strong>und</strong>esrat<br />

erteilt <strong>und</strong> muss vom Parlament genehmigt werden. Sie untersteht dem fakultativen Referendum.<br />

Die Gesamtkosten <strong>für</strong> das Endlagersuchverfahren in der Schweiz in Höhe von 1.802 Mio. CHF<br />

verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Komponenten <strong>und</strong> Zeitabschnitte:<br />

Tab. 32 Kosten des Schweizer Endlagersuchverfahrens<br />

in Mio. CHF €/CHF in Mio. €<br />

1 Kosten bis 2011 1.018 727<br />

davon Kosten <strong>für</strong> das SMA-Lager k.A. k.A.<br />

davon Kosten <strong>für</strong> das HAA-Lager inkl. BEVA K.A. K.A.<br />

2 Kosten ab 2011 784 1,4<br />

560<br />

davon Kosten <strong>für</strong> das SMA-Lager 336 240<br />

davon Kosten <strong>für</strong> das HAA-Lager inkl. BEVA 448 320<br />

3 Gesamtkosten 1.802 1.287<br />

Quelle: BfE 2011g, S. 30-31<br />

GREEN BUDGET GERMANY (GBG) • FORUM ÖKOLOGISCH-SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT e.V. (FÖS)

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