Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich
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SEITE 81<br />
Tab. 18 Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong> der deutschen KKW nach Irrek 2007<br />
Preisstand<br />
Inflator<br />
auf Preise<br />
2011<br />
Mrd. € 2011<br />
1) Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Rückbau</strong> nach Irrek 2007 (S. 21)<br />
0,91 - 1,10 Mrd. € 2000 1,20 1,09 - 1,32<br />
Nachbetriebsphase 0,25 - 0,25 Mrd. € 2000 1,20 0,30 - 0,30<br />
2)<br />
3)<br />
<strong>Rückbau</strong> 0,31 - 0,5 Mrd. € 2000 1,20 0,37 - 0,60<br />
<strong>Entsorgung</strong> der <strong>Rückbau</strong>abfälle 0,35 - 0,35 Mrd. € 2000 1,20 0,42 - 0,42<br />
Höchststand der <strong>Rückstellungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong> nach Wuppertal Institut / Öko-<br />
Institut 2000 (S. 32, 35); Höchststand kann mit realen Kosten gleichgesetzt werden<br />
KKW Brokdorf 1,8 Mrd. DM1998 1,22 1,12<br />
Alle KKW Deutschland 26,2 Mrd. DM 1998 1,22 16,34<br />
NIS-Referenzkostenstudien <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong> ohne Nachbetrieb, konventioneller<br />
<strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> Risikozuschlag, incl. <strong>Entsorgung</strong> <strong>Stilllegung</strong>sabfälle (B<strong>und</strong>esregierung 1997,<br />
Antwort zu Frage 11; Irrek 2004, S. 16)<br />
Biblis A (630 Mio. DM) 0,32 Mrd. € 1995 1,28 0,41<br />
Brunsbüttel (770 Mio. DM) 0,39 Mrd. € 1995 1,28 0,50<br />
Die beiden Studien aus 2000 <strong>und</strong> 2007 kommen umgerechnet auf heutige Preise auf Kosten <strong>für</strong><br />
<strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong> von 1,1 – 1,3 Mrd. €. Die viel zitierte Referenzkostenstudie <strong>für</strong> den<br />
<strong>Rückbau</strong> der KKW Biblis A bzw. Brunsbüttel der Nuklear Ingenieur Service (NIS) kommt zwar<br />
mit 0,4-0,5 Mrd. € auf deutlich geringere Beträge, allerdings sind hier die Kosten der Nachbetriebsphase,<br />
des <strong>Rückbau</strong>s des konventionellen Teils des KKW <strong>und</strong> ein Risikozuschlag <strong>für</strong> Kostensteigerungen<br />
nicht einbezogen.<br />
2. Initiativen von EU-Kommission <strong>und</strong> Europaparlament zu Verfügbarkeit <strong>und</strong> Transparenz<br />
von finanziellen Ressourcen <strong>für</strong> die <strong>Stilllegung</strong> von Leistungsreaktoren<br />
Wie die folgende Übersicht über Initiativen von EU-Kommission <strong>und</strong> Europaparlament zu finanziellen<br />
Ressourcen <strong>für</strong> die <strong>Stilllegung</strong> von Leistungsreaktoren zeigt, sind die europäischen Institutionen<br />
seit vielen Jahren bemüht, sowohl Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln als auch Transparenz<br />
über <strong>Rückstellungen</strong> <strong>und</strong> Kosten <strong>für</strong> die <strong>Stilllegung</strong> von kommerziellen KKW verstärkt zu<br />
gewährleisten. Die von EU-Kommission <strong>und</strong> Europaparlament verfolgte Linie stützt damit den<br />
Reformvorschlag in dieser Studie.<br />
Mit dem Nuklearpaket vom 17.9.2002 startete die damalige Energiekommissarin Loyola de Palacio<br />
u.a. die Initiative, allen EU-Mitgliedstaaten mit Kernkraftwerken aufzuerlegen, anstelle der<br />
<strong>Rückstellungen</strong> einen Rücklagen-Fonds zu bilden. Das Nuklearpaket scheiterte; auch die deutsche<br />
B<strong>und</strong>esregierung lehnte diesen Vorstoß u.a. aufgr<strong>und</strong> der Atom-Ausstiegsvereinbarung ab.<br />
Im Folgenden werden weitere europäische Diskussionen <strong>und</strong> Initiativen zu Kosten <strong>und</strong> Finanzierung<br />
von <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong> dargestellt.<br />
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