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Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich

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SEITE 124<br />

de Teil der HAA-Abfälle zentral gelagert (vgl. Tab. 28). Die Zwischenlagerkonzepte unterscheiden<br />

sich in dieser Hinsicht also deutlich voneinander.<br />

- Hinzu kommen die unterschiedlichen Laufzeiten der KKW in Deutschland <strong>und</strong> der<br />

Schweiz. In der Schweiz werden die KKW bis 2034 stillgelegt, in Deutschland bis 2021.<br />

Durch die längeren Laufzeiten ist in der Schweiz eine längere Zeitdauer der Zwischenlagerung<br />

einzurechnen.<br />

- Andererseits ist in der Schweiz der Endlagersuchprozess viel weiter fortgeschritten, so<br />

dass die Verlagerung der radioaktiven Abfälle von den Zwischen- in die Endlager voraussichtlich<br />

früher erfolgen kann.<br />

Zwischenbilanz: Für Deutschland können wir mit den uns zugänglichen Angaben keine f<strong>und</strong>ierte<br />

eigene Schätzung der Kosten der Zwischenlagerung anstellen. Plausibilitätsüberlegungen<br />

sprechen aber da<strong>für</strong>, dass die spezifischen Kosten (pro Tonne radioaktiver Abfälle) in<br />

Deutschland eher höher als in der Schweiz sind. Da<strong>für</strong> sprechen vor allem die stärkere Dezentralität<br />

der Zwischenlagerung bei den HAA <strong>und</strong> der Umstand, dass in der Schweiz früher mit<br />

der Inbetriebnahme eines Endlagers <strong>und</strong> damit der Beendigung der Zwischenlagerung zu<br />

rechnen ist.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> rechnen wir die Schweizer Schätzung der Kosten der Zwischenlagerung<br />

mit dem Faktor 3 (entsprechend der höheren Mengen radioaktiver Abfälle) auf Deutschland<br />

hoch. Wir gehen davon aus, dass wir damit die Kosten der Zwischenlagerung eher unterschätzen.<br />

Für die Ermittlung der gesamten <strong>Entsorgung</strong>skosten in Deutschland müssten auch die Sanierungskosten<br />

<strong>für</strong> die beiden Endlager Morsleben <strong>und</strong> Asse II sowie die <strong>Entsorgung</strong>skosten <strong>für</strong><br />

die WAK Karlsruhe einbezogen werden. Bei Morsleben <strong>und</strong> Asse II trägt allerdings der B<strong>und</strong><br />

da<strong>für</strong> die gesamten Kosten. Wenn es um die Frage der gesamten Kosten der nuklearen <strong>Entsorgung</strong><br />

geht, müssten diese Kosten mit einbezogen werden; in dieser Studie stehen aber die<br />

<strong>für</strong> die EVU noch zu erwartenden Kosten <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>, daher lassen wir die Kosten <strong>für</strong><br />

die Sanierung der Lager Asse <strong>und</strong> Morsleben außen vor.<br />

Einbezogen werden aber die Kosten <strong>für</strong> die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe <strong>Rückbau</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong>s-GmbH (WAK), die auf 2,2 Mrd. € geschätzt werden. 128 Davon sind gut 0,7<br />

Mrd. € bis 2010 bereits verausgabt, zukünftig fallen also noch 1,5 Mrd. € an. 129 Davon haben<br />

die EVU r<strong>und</strong> 40% (also 600 Mio. €) zu tragen (siehe Tab. 41, S.129, Zeile C.7).<br />

c) Differenzierung zwischen gesamten <strong>und</strong> zukünftig noch anfallenden <strong>Entsorgung</strong>skosten<br />

Für die Fragestellung, ob die <strong>Rückstellungen</strong> ausreichend hoch sind, kommt es ausschließlich auf<br />

die zukünftig anfallenden Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong>, <strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong> an. Für den Zweck<br />

der vorliegenden Studie sind daher weniger die Gesamtkosten, als vielmehr die zukünftig noch<br />

anfallenden Kosten von Interesse. In der <strong>Entsorgung</strong>skostenstudie 2011 <strong>für</strong> die Schweiz wird hinsichtlich<br />

des zeitlichen Verlaufs sehr transparent zwischen drei Zeiträumen unterschieden (BFE<br />

2011g, S. 37ff):<br />

- die bis 2010 angefallenen Kosten<br />

128 http://www.wak-gmbh.de/ewngruppe/wak/wiederaufarbeitungsanlage/daten-<strong>und</strong>-fakten/kostentermine.html<br />

129 FÖS 2010 (Studie Atomförderungen), S. 30 sowie die dort zitierte Antwort der B<strong>und</strong>esregierung auf eine<br />

Kleine Anfrage (BT-Drs. 17/2646, B<strong>und</strong>esregierung 2010c)<br />

GREEN BUDGET GERMANY (GBG) • FORUM ÖKOLOGISCH-SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT e.V. (FÖS)

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