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Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich

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SEITE 73<br />

22. Im politischen Raum gibt es mit Blick auf sehr unterschiedliche Positionen zu<br />

den Rahmensetzungen <strong>für</strong> <strong>Rückstellungen</strong> weiterhin Diskussions- <strong>und</strong><br />

Einigungsbedarf, um <strong>für</strong> konkrete Reformen Mehrheiten zu finden<br />

Alle B<strong>und</strong>esregierungen der letzten Jahre haben die Auffassung vertreten, dass das bestehende<br />

System der <strong>Rückstellungen</strong> sich bewährt habe <strong>und</strong> kein Änderungsbedarf bestehe. Im Folgenden<br />

werden Antworten auf Anfragen der rot-grünen (1998-2005), der schwarz-roten (2005-2009) <strong>und</strong><br />

der amtierenden schwarz-gelben Koalition (seit 2009) dokumentiert:<br />

Auszug aus Antwort der rot-grünen B<strong>und</strong>esregierung vom 20.1.2005 auf eine Kleine Anfrage:<br />

“Die B<strong>und</strong>esregierung hat zurzeit keine Hinweise darauf, dass die <strong>für</strong> die <strong>Stilllegung</strong> gebildeten<br />

<strong>Rückstellungen</strong> nicht ausreichen. [...] Externe <strong>Stilllegung</strong>sfonds lehnt die B<strong>und</strong>esregierung<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich ab. Dies hat sie insbesondere gegenüber der EU-Kommission zum so genannten<br />

Nuklearpaket 2002 zum Ausdruck gebracht.“ (B<strong>und</strong>esregierung 2005, S. 14-15)<br />

Auszug aus Antwort der schwarz-roten B<strong>und</strong>esregierung vom 9.3.2009 auf eine Kleine Anfrage:<br />

“Die gesetzlichen Anforderungen haben sich bis heute <strong>für</strong> alle entsprechenden Projekte als<br />

ausreichend <strong>für</strong> die Finanzierung der <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> des <strong>Rückbau</strong>s von Kernkraftwerken sowie<br />

<strong>für</strong> die <strong>Entsorgung</strong> der radioaktiven Abfälle erwiesen. Das Insolvenzrisiko einer Kernkraftwerke<br />

betreibenden Gesellschaft ist <strong>für</strong> die Verfügbarkeit der Finanzmittel nicht entscheidend, weil<br />

durch eine lückenlose Kette von Beherrschungs- <strong>und</strong> Gewinnabführungsverträgen sichergestellt<br />

werden kann, dass die Konzernmuttergesellschaft <strong>für</strong> die Verpflichtungen der Betreibergesellschaft<br />

einsteht. Im Übrigen hat sich die Energiewirtschaft in der gegenwärtigen Finanz- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftskrise als robust erwiesen, was darauf zurückzuführen ist, dass die Stromerzeugungswirtschaft<br />

aufgr<strong>und</strong> der langfristig konstanten Nachfrage generell krisenfester ist als andere<br />

Wirtschaftsbereiche. Die B<strong>und</strong>esregierung wird die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten.“<br />

(B<strong>und</strong>esregierung 2009a)<br />

Auszug aus Antwort der schwarz-gelben B<strong>und</strong>esregierung vom 27.5.2010 auf eine Kleine<br />

Anfrage: “Die B<strong>und</strong>esregierung ist der Auffassung, dass das Modell eines so genannten externen<br />

Fonds mit Blick auf das Ziel der Verfügbarkeit ausreichender Mittel gegenüber den derzeitigen<br />

Regelungen <strong>im</strong> Ergebnis keinen entscheidenden Vorteil bietet. Das derzeitige Modell der <strong>Rückstellungen</strong><br />

trägt dem Verursacherprinzip in angemessener Weise Rechnung, indem die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die Verfügbarkeit ausreichender Mittel in erster Linie den zur <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong><br />

verpflichteten Unternehmen auferlegt wird. Zwischen der Kernkraftwerksbetreibergesellschaft<br />

<strong>und</strong> den dahinterstehenden Muttergesellschaften wurden darüber hinaus so genannte<br />

Gewinnabführungs- <strong>und</strong> Beherrschungsverträge geschlossen, die <strong>im</strong> Falle der Insolvenz der Betreibergesellschaft<br />

sicherstellen sollen, dass deren Verbindlichkeiten durch den Mutterkonzern<br />

beglichen werden.<br />

Der B<strong>und</strong> hat gleichwohl ein besonderes Interesse an einer langfristig sicheren Finanzierung der<br />

<strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> der nuklearen <strong>Entsorgung</strong>, da ihm die Letztverantwortung obliegt. Die B<strong>und</strong>esregierung<br />

wird daher die Entwicklung mit Blick auf Transparenz <strong>und</strong> Verfügbarkeit der finanziellen<br />

Mittel weiterhin aufmerksam verfolgen <strong>und</strong> – wenn erforderlich – geeignete Maßnahmen ergreifen.“<br />

(B<strong>und</strong>esregierung 2010b)<br />

Aus den Anträgen der derzeitigen Opposition <strong>im</strong> B<strong>und</strong>estag ergibt sich keine einheitliche Linie<br />

<strong>für</strong> Reformbausteine.<br />

Die B<strong>und</strong>estagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat wiederholt Anträge in den B<strong>und</strong>estag eingebracht<br />

mit der Forderung, bereits gebildete <strong>und</strong> zukünftig zu bildende <strong>Rückstellungen</strong> in<br />

einen zu gründenden Fonds Ökowandel einzuzahlen. Der Antrag aus Juni 2011 (Grüne 2011)<br />

GREEN BUDGET GERMANY (GBG) • FORUM ÖKOLOGISCH-SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT e.V. (FÖS)

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