Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich
Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich
Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Durchschnittliche<br />
<strong>und</strong> gesamte<br />
KKW-<strong>Rückbau</strong>kosten<br />
SEITE 79<br />
Nach einer aktuellen Studie von Arthur D. Little<br />
kostet der <strong>Rückbau</strong> eines Kernkraftwerks 80 670<br />
Mio. € bis 1,2 Mrd. €; der <strong>Rückbau</strong> eines mit<br />
1.000 MW mittelgroßen KKW durchschnittlich<br />
930 Mio. €. 81 Für 17 noch zurückzubauende<br />
deutsche KKW werden die gesamten Kosten auf<br />
mindestens 18 Mrd. € geschätzt, pro KKW also<br />
durchschnittlich auf 1,06 Mrd. €.<br />
Davon fallen durchschnittlich 150-250 Mio. € je<br />
Anlage während der Nachbetriebsphase in den<br />
ersten 5-7 Jahren an, unter der Annahme, dass<br />
die Betreiber Maßnahmen getroffen haben, den<br />
nicht geplanten Übergang vom Regelbetrieb in<br />
den Nachbetrieb <strong>für</strong> die entsprechenden Anlagen<br />
kostenseitig einzudämmen. Die Nachbetriebsphase<br />
kostet die Betreiber damit <strong>für</strong> alle KKW<br />
insgesamt mindestens 2,5-4,2 Mrd. €, wobei von<br />
höheren Kosten <strong>für</strong> den Nachbetrieb aufgr<strong>und</strong><br />
der nicht geplanten Außerbetriebnahmen auszugehen<br />
ist.<br />
Studie Arthur D. Little 82<br />
September 2011<br />
Die Zusammenfassung<br />
entspricht den in der Studie<br />
getroffenen Annahmen.<br />
(Stand 24.1.2012)<br />
80<br />
Die Kostenangaben beziehen sich auf die Nachbetriebsphase <strong>und</strong> den <strong>Rückbau</strong> einschließlich der<br />
Behandlungs- <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong>skosten <strong>für</strong> aktivierte Komponenten sowie Reststoffe <strong>und</strong> Abfälle aus Betrieb<br />
<strong>und</strong> <strong>Stilllegung</strong>. Die Kosten der <strong>Entsorgung</strong> der Brennelemente (inkl. Zwischenlagerung) sind nicht enthalten;<br />
allerdings die innerbetriebliche Handhabung <strong>und</strong> Transporte am Standort. Insoweit ist die von Arthur D. Little<br />
angewendete <strong>Rückbau</strong>kostendefinition kompatibel mit der Kostenabgrenzung der B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> der<br />
Schweiz (siehe Abschnitt I.).<br />
81<br />
Wichtige Einflussfaktoren <strong>für</strong> die erhebliche Spannbreite der Kostenangaben sind<br />
- Reaktordesign<br />
- Grad der Kontamination<br />
- <strong>Rückbau</strong>konzept <strong>und</strong> Dauer der Arbeiten (sicherer Einschluss versus direkter <strong>Rückbau</strong>)<br />
- <strong>Entsorgung</strong>skonzept<br />
- Personalkosten (unterschiedliche Lohnniveaus erschweren die Vergleichbarkeit internationaler<br />
<strong>Rückbau</strong>projekte wie z.B. Ignalina)<br />
82<br />
Zu der Studie sind derzeit (24.1.2012) nur Presseartikel verfügbar,<br />
Milliardenmarkt Atomausstieg, Handelsblatt 28.9.2011<br />
http://www.handelsblatt-hochschulinitiative.de/index.php/arbeitsmaterial/handelsblattinhalte/branchenuebersichten/1326-milliardenmarkt-atomausstieg.html<br />
Leicht gekürzt ist der Beitrag auch unter anderen Titeln erschienen:<br />
Studie. KKW-Abriss kostet mehr als 18 Milliarden Euro, Handelsblatt 27.9.2011,<br />
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/KKW-abriss-kostet-mehr-als-18-milliardeneuro/4666582.html<br />
sowie<br />
Handelsblatt 6.10.2011 Wer am Atomausstieg verdient,<br />
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/wer-am-atomausstiegverdient/4668512.html<br />
GREEN BUDGET GERMANY (GBG) • FORUM ÖKOLOGISCH-SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT e.V. (FÖS)