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Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich

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SEITE 19<br />

Es ist nicht Aufgabe <strong>und</strong> Ziel dieser Studie, Sachstand <strong>und</strong> Vorschläge zum Endlagersuchverfahren<br />

<strong>und</strong> den Eignungskriterien selbst zu formulieren. Dennoch sei – auch mit Blick auf die Aktualität<br />

dieser Frage – hier betont, dass in Umsetzung des Verursacherprinzips die gesamten Kosten<br />

<strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong>/<strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong> von den KKW-Betreibern finanziert werden sollten. Dazu<br />

gehören auch die notwendigen Such- <strong>und</strong> Planungskosten <strong>für</strong> die Endlagerung. Dies wird <strong>im</strong><br />

Übrigen auch in der Schweiz so praktiziert.<br />

Zu den Kosten der Endlagersuche gibt es unterschiedliche Angaben:<br />

Für die Umsetzung der Vorschläge des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlagerstandorte<br />

(AK End 2002) wurden die Kosten <strong>für</strong> das Auswahlverfahren bis zur Festlegung von 3-5 Regionen<br />

<strong>für</strong> die übertägige Erk<strong>und</strong>ung auf etwa 30 Mio. €, die Kosten <strong>für</strong> das gesamte Auswahlverfahren<br />

bis zur Entscheidung über den Endlagerstandort auf 500-700 Mio. € geschätzt,<br />

einschließlich der <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> des <strong>Rückbau</strong>s des nicht genutzten Standorts (Trittin 2003,<br />

S. 19).<br />

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage schreibt die B<strong>und</strong>esregierung in 2011:<br />

„Das BfS hat <strong>im</strong> Jahr 2003 eine Kostenschätzung <strong>für</strong> geowissenschaftliche Erk<strong>und</strong>ungsmaßnahmen<br />

in einem unterstellten Auswahlverfahren bis zur Entscheidung <strong>für</strong> einen Endlagerstandort<br />

durchgeführt. Die damalige Kostenschätzung basierte auf den Empfehlungen des Arbeitskreises<br />

Auswahlverfahren Endlagerstandorte <strong>und</strong> einer Konzeptplanung, die zeit- <strong>und</strong> kostenopt<strong>im</strong>iert<br />

wurde. Die Dauer des Auswahlverfahrens wurde dabei mit 18 Jahren angesetzt. Die Dauer des<br />

Auswahlverfahrens hat wegen der Offenhaltungskosten <strong>für</strong> ein Erk<strong>und</strong>ungsbergwerk maßgeblichen<br />

Einfluss auf die Gesamtkosten. Eine längere Dauer des Auswahlverfahrens würde zu zusätzlichen<br />

Kosten führen. Umgerechnet auf heutige Verhältnisse würden nach den damaligen<br />

Schätzungen des BfS an einem Standort die Erk<strong>und</strong>ung von Übertage in der Größenordnung von<br />

50 Mio. Euro <strong>und</strong> die untertägige Erk<strong>und</strong>ung in der Größenordnung von 250 Mio. Euro pro<br />

Standort kosten. Hinzu kamen veranschlagte Kosten <strong>für</strong> das Projektmanagement <strong>und</strong> die Beteiligung<br />

der Bevölkerung in der Größenordnung von 100 Mio. Euro. Nicht berücksichtigt waren<br />

Aufwendungen <strong>für</strong> eine begleitende Begutachtung durch eine Genehmigungsbehörde. Ob damalige<br />

Überlegungen auf die heutigen Verhältnisse übertragbar wären, kann insbesondere auch<br />

von den festzulegenden Rahmenbedingungen abhängen.“ (B<strong>und</strong>esregierung 2011e, Antwort zu<br />

Frage 30)<br />

In den Schweizer Kostenschätzungen wird von Kosten des Endlagersuchprozesses von insgesamt<br />

1,8 Mrd. CHF (1,3 Mrd. €) ausgegangen (siehe Tab. 32, S. 112 sowie BFE 2011g, S.<br />

29-31). Darin enthalten sind allerdings die Kosten <strong>für</strong> Standortwahl <strong>und</strong> Rahmenbewilligung<br />

nicht nur <strong>für</strong> das Lager <strong>für</strong> hoch radioaktive Abfälle, sondern auch <strong>für</strong> das Lager <strong>für</strong> schwach<br />

<strong>und</strong> mittel radioaktive Abfälle (SMA-Lager). Eine Aufschlüsselung der Gesamtkosten nach<br />

den beiden Endlagern ist mit den Angaben aus den Kostenstudien nicht möglich. Ohnehin ist<br />

zu fragen, inwieweit Synergieeffekte <strong>für</strong> die parallele Suche nach zwei Endlagern bestehen,<br />

d.h. wie stark sich die Gesamtkosten reduzieren würden, wenn – wie in Deutschland – das<br />

SMA-Lager bereits feststeht.<br />

GREEN BUDGET GERMANY (GBG) • FORUM ÖKOLOGISCH-SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT e.V. (FÖS)

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