Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich
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reale Rendite also 3,5%. Im Schweizer <strong>Entsorgung</strong>sfonds wurde von 2002-2010 eine durchschnittliche<br />
effektive Realverzinsung von 0,91% p.a. erreicht, <strong>im</strong> Schweizer <strong>Stilllegung</strong>sfonds<br />
1985-2010 von 2,95% p.a. (BfE 2011c).<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Bedeutung der Abzinsung / Verzinsung ist ein direkter Vergleich der<br />
Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong>/<strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong> einerseits <strong>und</strong> Nuklearrückstellungen andererseits<br />
nicht möglich. Dennoch seien graphisch die erheblichen Unterschiede zwischen den <strong>Rückstellungen</strong><br />
der einzelnen EVU <strong>und</strong> der Kostenschätzung in dieser Studie veranschaulicht:<br />
Abb. 1 Gegenüberstellung der Nuklearrückstellungen der vier EVU sowie der zukünftig<br />
anfallenden Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong>/<strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong><br />
€/kW<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
E.ON<br />
<strong>Rückstellungen</strong> Ende 2011 Kosten<br />
RWE<br />
EnBW<br />
Vattenfall<br />
D Durchschnitt<br />
Kostenschätzung in<br />
dieser Studie<br />
Risikozuschläge<br />
<strong>Entsorgung</strong>skosten<br />
<strong>Entsorgung</strong>skosten<br />
Kosten <strong>für</strong><br />
<strong>Stilllegung</strong>/<strong>Rückbau</strong><br />
<strong>Rückstellungen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Entsorgung</strong><br />
<strong>Rückstellungen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Stilllegung</strong><br />
Für die Erstellung dieser Abbildung wurden die <strong>Rückstellungen</strong> der vier EVU auf die jeweils zuzurechnende<br />
KKW-Leistung bezogen. Es konnte allerdings nicht vollständig <strong>und</strong> eindeutig geklärt<br />
werden, welches EVU die <strong>Rückstellungen</strong> <strong>für</strong> welche KKW in seinen Jahresabschlüssen<br />
stehen hat. 6 Anfragen der Verfasserin bei E.ON <strong>und</strong> Vattenfall blieben unbeantwortet.<br />
Im Ergebnis fällt in Abb. 1 auf, dass die Nuklearrückstellungen bei den einzelnen EVU sowohl in<br />
der Gesamthöhe als auch der Aufteilung sehr unterschiedlich hoch sind. Vattenfall gibt weder <strong>im</strong><br />
Geschäftsbericht noch auf Nachfrage eine Aufteilung der Nuklearrückstellungen auf <strong>Stilllegung</strong>/<strong>Rückbau</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong> an, hier war eine Aufschlüsselung deshalb nicht möglich. Der<br />
letzte Balken zeigt die in dieser Studie geschätzten Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong>/<strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Entsorgung</strong><br />
<strong>und</strong> damit den zukünftigen Bedarf nach Erhöhung der finanziellen Vorsorge.<br />
6 Die Gr<strong>und</strong>regel von Geschäftsberichten auf Konzernebene ist, dass von einem Mutterunternehmen beherrschte<br />
Tochterunternehmen (Anteile bzw. St<strong>im</strong>mrechte über 50%) vollständig in den Konzernabschluss einbezogen<br />
werden. Eigner von Anteilen unter bzw. bis zu 50% weisen die betreffenden KKW in ihrer Liste der<br />
assoziierten Unternehmen aus <strong>und</strong> machen transparent, dass sie die entsprechenden Geschäftsergebnisse nach<br />
der Equity-Methode in den Konzernabschluss übernommen haben. Dies <strong>im</strong>pliziert, dass Nuklearrückstellungen<br />
in den Konzernabschlüssen der Minderheitsanteilseigner <strong>für</strong> das betreffende KKW nicht<br />
ausgewiesen werden. Zur Zuordnung der KKW auf die EVU siehe Tab. 6, S 36.<br />
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