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Rückstellungen für Stilllegung / Rückbau und Entsorgung im Atombereich

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SEITE 120<br />

10. Übertragung der Schweizer Kostenangaben auf Deutschland<br />

Die Kostenschätzung <strong>für</strong> die <strong>Entsorgung</strong> der radioaktiven Abfälle in der Schweiz dient <strong>im</strong> Folgenden<br />

als Berechnungsgr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Kosten der <strong>Entsorgung</strong> in Deutschland. Wir gehen dabei<br />

wie folgt vor:<br />

Zunächst werden die allgemeinen Daten <strong>für</strong> die Hochrechnung der <strong>Entsorgung</strong>skosten best<strong>im</strong>mt<br />

(Abschnitt a). Diese bestehen einmal aus den einzulagernden Mengen radioaktiver<br />

Abfälle in der Schweiz <strong>und</strong> in Deutschland, sowie der zeitlichen Verteilung, in der diese anfallen.<br />

Zudem wird ein Wechselkurs von CHF zu € festgelegt <strong>und</strong> seine Auswahl begründet.<br />

In einem zweiten Schritt werden Annahmen bezüglich der Hochrechnung der einzelnen <strong>Entsorgung</strong>skostenbestandteile<br />

getroffen (Abschnitt b). Dabei wird erst allgemein zwischen fixen<br />

<strong>und</strong> variablen Kosten der <strong>Entsorgung</strong> unterschieden. Anschließend wird eine Einteilung der<br />

einzelnen Kostenbestandteile in diese beide Kategorien vorgenommen <strong>und</strong> es werden Hochrechnungsfaktoren<br />

von der Schweiz auf Deutschland festgelegt. Auch auf die Probleme der<br />

Übertragung von der Schweiz auf Deutschland bei einzelnen Kostenbestandteilen wird eingegangen.<br />

Soweit konkrete Kenntnisse zu in Deutschland anfallenden Kosten (z.B. bezüglich<br />

des SMA-Lagers Schacht Konrad) vorliegen, werden diese anstelle einer Hochrechnung der<br />

Schweizer Kostenschätzungen verwendet.<br />

Weiter wird zwischen den Gesamtkosten <strong>und</strong> den zukünftig anfallenden Kosten unterschieden<br />

(Abschnitt c), da <strong>für</strong> eine Aussage darüber, ob die <strong>Rückstellungen</strong> der deutschen EVU ausreichend<br />

hoch sind, nur die in der Zukunft anfallenden Kosten <strong>für</strong> <strong>Stilllegung</strong>, <strong>Rückbau</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Entsorgung</strong> relevant sind.<br />

Anschließend werden die Unsicherheiten der vorgenommenen Hochrechnung dargestellt <strong>und</strong><br />

erläutert wie damit bei der Berechnung verfahren wurde (Abschnitt d).<br />

Da es <strong>für</strong> die Bewertung der <strong>Rückstellungen</strong> der EVU nicht nur darauf ankommt, welche<br />

Kosten zukünftig anfallen, sondern auch darauf, welchen Anteil die EVU daran zu tragen haben,<br />

wird darüber hinaus der Anteil des B<strong>und</strong>es – <strong>und</strong> als Saldo der der EVU – an den <strong>Entsorgung</strong>skosten<br />

der SMA <strong>und</strong> der HAA best<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> zu den entsprechenden Anteilen in der<br />

Schweiz in Bezug gesetzt (Abschnitt e).<br />

Der letzte Schritt besteht daraus, die errechneten zukünftig anfallenden <strong>Entsorgung</strong>skosten<br />

der deutschen EVU zu den Kosten der <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> des <strong>Rückbau</strong>s der deutschen KKW zu<br />

addieren <strong>und</strong> mit der Höhe der <strong>Rückstellungen</strong> der deutschen EVU abzugleichen (Abschnitt<br />

f).<br />

a) Allgemeine Daten <strong>für</strong> die Hochrechnung der <strong>Entsorgung</strong>skosten<br />

Einzulagernde Mengen<br />

In der Schweiz sind nach einer angenommenen Gesamtlaufzeit der Kraftwerke von 50 Jahren<br />

insgesamt 100.000 m³ radioaktive Abfälle einzulagern. Davon sind etwa 10% hoch radioaktive<br />

Abfälle (BFE 2011i). In Deutschland werden bis zum Jahr 2080 radioaktive Abfälle mit einem<br />

Gesamtvolumen von etwa 300.000 m³ zusammenkommen. Auch hier werden etwa 10% der Abfälle<br />

(knapp 30.000 m³) hoch radioaktiv sein. Sowohl die Gesamtmenge als auch die Menge der<br />

hoch radioaktiven Abfälle werden in Deutschland diesen Schätzungen zufolge also etwa drei Mal<br />

so hoch sein. Dabei fallen die SMA-Abfälle zu fast 60% noch in der Zukunft an, was unter anderem<br />

an den großen Abfallmengen liegt, die bei <strong>Stilllegung</strong> <strong>und</strong> <strong>Rückbau</strong> der Leistungsreaktoren<br />

GREEN BUDGET GERMANY (GBG) • FORUM ÖKOLOGISCH-SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT e.V. (FÖS)

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