Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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flüssig zu gasförmig realisiert wird, als Dampfdruckkurve bezeichnet. Alle diese drei Kurven besitzen<br />
jeweils einen Freiheitsgrad, d.h. man kann entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Druck P o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Temperatur T anpassen <strong>und</strong><br />
bleibt trotz<strong>de</strong>m auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Kurve. Innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Phasenräume (das sind die Gebiete, welche durch die<br />
Phasenkurven abgetrennt wer<strong>de</strong>n) existieren dagegen zwei Freiheitsgra<strong>de</strong> (P <strong>und</strong> T).<br />
Der Tripelpunkt ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Punkt ( T ; P , an <strong>de</strong>m sich alle drei Kurven rven treffen. Hier können alle drei<br />
T T<br />
Aggregatzustän<strong>de</strong> gemeinsam auftreten, d.h. an dieser Stelle existiert kein Freiheitsgrad mehr. Ein<br />
weiterer Punkt ohne Freiheitsgrad ist <strong><strong>de</strong>r</strong> kritische Punkt am En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Dampfdruckkurve. Ab diesem<br />
Punkt gibt es nur noch eine ine gasförmige Phase. Auch eine Erhöhung <strong>de</strong>s Drucks bei gleichbleiben<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Temperatur vermag dann das Gas nicht mehr zu verflüssigen.<br />
Phasendiagramme sind wichtig, um z.B. festzustellen, ob auf einem Planeten (o<strong><strong>de</strong>r</strong> Mond, siehe Titan)<br />
Flüssigkeiten vorkommen können o<strong><strong>de</strong>r</strong> um festzustellen, in welchen Atmosphären<br />
Atmosphären-schichten es zu<br />
Wolkenbildungen kommt. Beim Mars spielt in dieser Hinsicht Wasser <strong>und</strong> Kohlendioxid (letzteres als<br />
Atmosphärengas) eine wichtige Rolle.<br />
Phasendiagramme von Wasser <strong>und</strong> Kohlendioxid<br />
)<br />
Inneres Sonnensystem<br />
Um Wasserstoff <strong>und</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Elemente aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Umlaufbahn im Marsuntergr<strong>und</strong> nachzuweisen, hat<br />
Mars Odyssey ein Gammastrahlenspektrometer (GRS - Gammay Ray Spectrometer<br />
Spectrometer) an Bord. Damit<br />
wur<strong>de</strong> die sek<strong>und</strong>äre Gammastrahlung gemessen, die als Reaktion auf die aus <strong>de</strong>m Kosmos einfallen<strong>de</strong><br />
primäre Gammastrahlung entsteht <strong>und</strong> woraus man aus <strong>de</strong>n erhaltenen Spektren die Häufigkeit<br />
einzelner chemischer Elemente im Marsbo<strong>de</strong>n bestimmen kann. Im Zusammenspiel mit <strong>de</strong>m THEMIS<br />
(„THermal EMission Imaging System“ ystem“) -Gerät rät können damit Aussagen über die mineralogische<br />
Zusammensetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Marsoberfläche anliegen<strong>de</strong>n Gesteinsformationen getroffen wer<strong>de</strong>n. Der<br />
eigentliche Clou ist jedoch <strong><strong>de</strong>r</strong> integrierte Neutronen<strong>de</strong>tektor mit <strong>de</strong>ssen Hilfe sogenannte<br />
epithermische Neutronen onen nachweisbar sind, die das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Wasserstoffatomen im<br />
Untergr<strong>und</strong> anzeigen. Da dieser Wasserstoff hauptsächlich geb<strong>und</strong>en in Form von Wasser vorliegt, läßt<br />
sich mit diesem Verfahren primär das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Wasser (z.B. in Form von Eis) i iim<br />
Marsbo<strong>de</strong>n nachweisen.<br />
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