Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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Er<strong>de</strong><br />
Gegenwärtig gibt es auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> zwischen 10 <strong>und</strong> 100 Millionen verschie<strong>de</strong>ne Organismen-arten, von<br />
<strong>de</strong>nen ungefähr 1.4 Millionen beschrieben, klassifiziert <strong>und</strong> mit einem wissenschaftlichen Namen<br />
versehen sind (E.O.WILSON, 1997). Letztere verteilen sich in etwa auf folgen<strong>de</strong> Gruppen:<br />
Insekten 751000 53.1 % Protozoen 30800 2.2 %<br />
Sonstige Tiere 281000 19.9 % Algen 26900 1.9 %<br />
Höhere Pflanzen 248400 17.6 % Monieren (Bakterien u.ä.) 4800 0.3 %<br />
Pilze 69000 4.9 % Viren (*) 1000 0.1 %<br />
(*) Viren gelten nicht als eigenständige Lebewesen<br />
Den weitaus größten Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Biomasse bin<strong>de</strong>n dabei auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> erstaunlicherweise die Bakterien!<br />
Ihre Gesamtmasse (man schätzt sie auf<br />
17<br />
2⋅10 kg) übersteigt nach einer vorsichtigen Schätzung von<br />
T.GOLD die Masse <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten restlichen Flora <strong>und</strong> Fauna. Auch wenn es kaum jeman<strong>de</strong>m bewußt<br />
ist, aber bakterielles Leben dominiert das Leben auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> seit Anbeginn. Von <strong>de</strong>n höheren<br />
Tierarten sind sowohl von <strong><strong>de</strong>r</strong> Arten- als auch von <strong><strong>de</strong>r</strong> Individuenzahl die Arthropo<strong>de</strong>n (Glie<strong><strong>de</strong>r</strong>füßler)<br />
<strong>und</strong> dort insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e die Insekten <strong><strong>de</strong>r</strong> dominieren<strong>de</strong> Faktor. Mit knapp 4000 Arten (mit abnehmen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Ten<strong>de</strong>nz) gehören die Mammalia (Säugetiere) zu <strong>de</strong>n artenärmsten Tiergruppen.<br />
Lebewesen prägen das Antlitz <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> auf vielfältige Weise. Es gibt kaum Orte, die nicht von<br />
irgendwelchen Organismen besie<strong>de</strong>lt sind. Extremophile Mikroorganismen fin<strong>de</strong>t man sogar in<br />
Salzseen, in kochend heißen vulkanischen Quellen, ja selbst in Gesteinsschichten in 4 bis 5 km Tiefe<br />
hat man Bakterien gef<strong>und</strong>en. Das zeugt von <strong><strong>de</strong>r</strong> großen Anpassungsfähigkeit <strong>de</strong>s Lebens wenn es erst<br />
einmal entstan<strong>de</strong>n ist <strong>und</strong> es Zeit zur Anpassung hat. Unabhängig davon, ob die Menschheit die<br />
nächsten 100 o<strong><strong>de</strong>r</strong> Tausend Jahre überlebt, hat das Leben auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> noch min<strong>de</strong>stens 500 Millionen<br />
Jahre vor sich bis Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im Strahlungshaushalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Sonne in einer letzten schleichen<strong>de</strong>n<br />
Katastrophe <strong>de</strong>n Planeten Er<strong>de</strong> endgültig unbewohnbar macht.<br />
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