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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Merkur<br />

einem ungefähr 100 Kilometer großen Planetoi<strong>de</strong>n gewesen sein. Sein Alter schätzt man auf 3.8 bis 3.9<br />

Milliar<strong>de</strong>n Jahre. Es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit <strong>de</strong>m Mare Orientale auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Mondrückseite <strong>und</strong><br />

besteht aus mehreren z.T. rudimentären kreisförmigen Bergrücken, die eine Höhe von 2000 m<br />

erreichen. Nach <strong>de</strong>m Impact hat sich <strong><strong>de</strong>r</strong> entstan<strong>de</strong>ne Krater teilweise mit Lava gefüllt.<br />

Fotomosaik <strong>de</strong>s Teils <strong>de</strong>s Caloris Planitia, welches von Mariner 10 aufgenommen wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Deutlich sind die ringförmigen Strukturen <strong>de</strong>s Kraterbo<strong>de</strong>ns zu erkennen.<br />

Die beim Einschlag entstan<strong>de</strong>ne Stoßwelle ist durch <strong>de</strong>n ganzen Planeten gelaufen, wur<strong>de</strong> dabei<br />

fokussiert <strong>und</strong> hat genau auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Gegenseite ein geologisch interessantes, mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger<br />

chaotisches Terrain erzeugt („weird terrain“). Es besteht aus Aufwerfungen (Hügeln, Gesteinsblöcken)<br />

<strong>und</strong> tektonischen Rissen sowie aus mit Magma überfluteten Ringkratern.<br />

Genauso wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Mond ist auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Merkur mit einem feinkörnigen Material – <strong>de</strong>m Regolith –<br />

be<strong>de</strong>ckt. Es zeigt die gleichen photometrischen <strong>und</strong> polarimetrischen Merkmale, wie man sie auch von<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Mondoberfläche kennt.<br />

Daß man mit erdgeb<strong>und</strong>enen Metho<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Merkur noch Ent<strong>de</strong>ckungen machen kann, zeigt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Nachweis eines jungen, ca. 85 Kilometer großen Kraters im Jahre 2002 mit Hilfe <strong>de</strong>s 305-Meter-<br />

Radioteleskops in Arecibo. Durch Radar wur<strong>de</strong> immerhin noch eine Auflösung im Kilometer-Bereich<br />

erreicht. Der neu ent<strong>de</strong>ckte Krater liegt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nähe <strong>de</strong>s Äquators <strong>und</strong> ist – ähnlich wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Krater<br />

Tycho auf <strong><strong>de</strong>r</strong> südlichen Mondvor<strong><strong>de</strong>r</strong>seite – von einem hellen Strahlensystem umgeben. Sein Alter<br />

dürfte nur einige 100 Millionen Jahre betragen.<br />

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