Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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Er<strong>de</strong><br />
Wassermasse aller Ozeane betragen. Wasser im Erdmantel ist übrigens notwendig, um <strong>de</strong>m<br />
Mantelmaterial die Viskosität zu verleihen, damit es konvektiv strömen kann. Es gelangt z.B. mit<br />
abtauchen<strong>de</strong>n Platten an <strong>de</strong>n Subduktionszonen in <strong>de</strong>n Erdmantel <strong>und</strong> wird durch Vulkanismus wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
in Form von Wasserdampf an die Atmosphäre abgegeben.<br />
Die Einteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> irdischen Wasserfläche in Ozeane ergibt sich natürlicherweise durch die Lage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
über die Meere herausragen<strong>de</strong>n Kontinentaltafeln. Wie ein Blick auf einen Globus zeigt, sind das<br />
Festland <strong>und</strong> die Meere sehr ungleichmäßig über die Erdkugel verteilt. Im pazifischen Raum<br />
überwiegen Wasserflächen (90%), im afrikanisch-amerikanischen Bereich ist die Verteilung in etwa<br />
ausgeglichen. Der Flächenschwerpunkt aller Landmassen liegt irgendwo in Frankreich, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Flächenschwerpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Wasserflächen südöstlich von Neuseeland.<br />
Das Meerwasser löst eine große Menge von mineralischen Stoffen, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Salze. Der Salzgehalt<br />
liegt im Mittel bei 3.5% <strong>und</strong> variiert leicht zwischen 3.3% <strong>und</strong> 3.8%. Die Hauptbestandteile von<br />
Meerwasser sind<br />
Chlorid 19.353 g/kg<br />
Natrium 10.760 g/kg<br />
Sulfat 2.712 g/kg<br />
Magnesium 1.294 g/kg<br />
Calcium 0.413 g/kg<br />
Kalium 0.387 g/kg<br />
Hydrogenkarbonat 0.142 g/kg<br />
Bromid 0.067 g/kg<br />
Strontium 0.008 g/kg<br />
Bor 0.004 g/kg<br />
Fluorid 0.001 g/kg<br />
Den größten Anteil bil<strong>de</strong>t das gewöhnliche Natriumchlorid. Könnte man alles Salz aus <strong>de</strong>m<br />
Meerwasser entfernen, dann ließe sich damit das gesamte Festland <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> mit einer 150 Meter<br />
mächtigen Schicht ab<strong>de</strong>cken.<br />
Alle diese im Meerwasser gelösten Stoffe stammen zum größten Teil aus <strong>de</strong>n Laven, die im Bereich<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> mittelozeanischen Rücken fortwährend austreten. Ein geringerer Anteil ist durch <strong>de</strong>n Eintrag<br />
bedingt, <strong>de</strong>n die Flüsse liefern. Deshalb nimmt <strong><strong>de</strong>r</strong> Salzgehalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Meere im Laufe <strong><strong>de</strong>r</strong> Erdgeschichte<br />
immer mehr zu. Die höchsten Salzgehalte haben Meere ohne Abflußmöglichkeit <strong>und</strong> mit starker<br />
Verdunstung, wie zum Beispiel das Tote Meer, das bis 41 Gramm Salz pro Liter enthält.<br />
Wasser hat die Eigenschaft, daß es eine große Wärmemenge aufnehmen <strong>und</strong> langsam <strong>und</strong> gleichmäßig<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> abgeben kann. Das wirkt sich stabilisierend auf das Klima aus. Der größte Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Energie,<br />
welche die Er<strong>de</strong> täglich von <strong><strong>de</strong>r</strong> Sonne erhält, wird vom Meerwasser absorbiert. Es erwärmt sich dabei<br />
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