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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Er<strong>de</strong><br />

Dabei schwankt seine Entfernung zwischen 356410 km (Perigäum) <strong>und</strong> 406740 km (Apogäum). Auch<br />

gravitativ ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Mond mehr an die Sonne geb<strong>und</strong>en als an die Er<strong>de</strong>, da die Gravitationskraft zwischen<br />

Er<strong>de</strong> <strong>und</strong> Mond noch nicht einmal halb so groß ist wie die zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Sonne <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Mond.<br />

Der Mond hat zwar nur einen Radius von 0.2725 Erdradien <strong>und</strong> eine Masse von ungefähr 1/81<br />

Erdmassen. Trotz<strong>de</strong>m ist er für einige auffällige Erscheinungen wie z.B. die Meeresgezeiten, aber auch<br />

für die Form <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> (Geoid), mitverantwortlich.<br />

Neuere Forschungen – insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Computersimulationen – bestätigen die schon seit langem<br />

geäußerte Vermutung, daß sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Mond in fernster Vergangenheit bei einer Kollision mit einem<br />

marsgroßen Himmelskörper von <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> abgespalten hat, bei<strong>de</strong> also einen gemeinsamen Ursprung<br />

haben.<br />

Innerer Aufbau<br />

Informationen über <strong>de</strong>n inneren Aufbau <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> kann man durch eine ganze Reihe indirekter<br />

Metho<strong>de</strong>n erhalten. Die Wichtigste davon ist ohne Zweifel die seismische Metho<strong>de</strong>, d.h. die<br />

Registrierung <strong>und</strong> Verfolgung von Erdbebenwellen, die durch <strong>de</strong>n Erdkörper laufen. Erkenntnisse<br />

darüber, wie sich Erdbebenwellen ausbreiten <strong>und</strong> mit welcher Geschwindigkeit sie Gesteinsschichten<br />

unterschiedlicher Zusammensetzung <strong>und</strong> Dichte durchqueren, wer<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Seismologie<br />

gewissermaßen zur „Durchleuchtung“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> ausgenutzt. Seit langem ist bekannt, daß es zwei<br />

verschie<strong>de</strong>ne Arten von seismischen Wellen gibt, die Raumwellen <strong>und</strong> die Oberflächenwellen. Wie ihr<br />

Name schon sagt, breiten sich Raumwellen durch das Innere <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> <strong>und</strong> Oberflächenwellen entlang<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Erdoberfläche aus. Für die Erforschung <strong>de</strong>s Erdinnern sind beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s die Raumwellen von<br />

Be<strong>de</strong>utung. Sie gehen vom Epizentrum eines Erdbebens aus <strong>und</strong> können <strong>de</strong>n gesamten Planeten in<br />

allen Richtungen durchlaufen.<br />

Vom physikalischen Standpunkt lassen sich die Raumwellen in zwei Kategorien einteilen, in<br />

§ P- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Longitudinalwellen<br />

§ S- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Transversalwellen.<br />

P-Wellen wer<strong>de</strong>n nach einem Beben zuerst von einem Seismographen registriert, <strong>de</strong>shalb auch das<br />

Präfix „P“ für lat. Primus, <strong><strong>de</strong>r</strong> Erste. Diese Wellen entsprechen Schallwellen, d.h. sie schwingen in<br />

Ausbreitungsrichtung (longitudinal) <strong>und</strong> können sich <strong>de</strong>shalb sowohl in Festkörpern, Flüssigkeiten als<br />

auch in Gasen ausbreiten.<br />

Die Wellen, die zeitlich nach <strong>de</strong>m P-Wellen eintreffen, nennt man dagegen S-Wellen (von lat.<br />

„Sek<strong>und</strong>us“, <strong><strong>de</strong>r</strong> Zweite). Bei ihnen wer<strong>de</strong>n die Teilchen im rechten Winkel zur Ausbreitungsrichtung<br />

ausgelenkt, weshalb man diese Transversalwellen manchmal auch als Scherwellen bezeichnet. Sie<br />

treten nur in Festkörpern auf.<br />

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von P- <strong>und</strong> S-Wellen hängt von <strong>de</strong>n elastischen Eigenschaften <strong>und</strong><br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> Dichte <strong>de</strong>s Mediums ab, durch das sie laufen. Bezeichnet man mit κ <strong>de</strong>n adiabatischen<br />

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