Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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Ozean Größe in [km²] Anteil in %<br />
Pazifischer 179.679.000 50<br />
Atlantischer 92.373.000 26<br />
Indischer 73.917.000 21<br />
Arktischer 14.090.000 4<br />
Er<strong>de</strong> gesamt 509.450.000 100<br />
Landmasse 149.450.000 29<br />
Wasserfläche 360.000.000 71<br />
56<br />
Inneres Sonnensystem<br />
Europa <strong>und</strong> Asien wer<strong>de</strong>n im Folgen<strong>de</strong>n – wie auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Realität – als ein geschlossener Landblock<br />
angesehen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Eurasia genannt wird.<br />
Kontinentalblöcke sind die ältesten <strong>und</strong> stabilsten Teile <strong><strong>de</strong>r</strong> Erdkruste. Es han<strong>de</strong>lt sind dabei im<br />
Allgemeinen um recht flache Gebiete, die lediglich an ihren Randbereichen tektonische Auffälligkeiten<br />
wie erhöhte Erdbebenaktivität, Vulkanismus <strong>und</strong> Gebirgsbildung zeigen. Die eigentlichen<br />
Festlandkerne sind bis auf das Auftreten von sogenannten epirogenetischen Bewegungen, die zu<br />
Aufwölbungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> sanften Senkungen führen, weitgehend unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. Bei <strong>de</strong>n Kontinenten<br />
unterschei<strong>de</strong>t man zwei Erscheinungsformen, die als Kontinentalschil<strong>de</strong> <strong>und</strong> als Kontinentaltafeln<br />
bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Erstere bestehen aus sehr alten kristallinen Gesteinen, die oftmals umgeschmolzen<br />
wor<strong>de</strong>n sind <strong>und</strong> die Erdoberfläche erreichen. Die Kontinentaltafeln bestehen dagegen aus<br />
überwiegend sedimentativen (klastischen) Gesteinen, die z.T. im Paläozoikum (vor 544 bis 245<br />
Millionen Jahre) bis hin zum Känozoikum (also bis heute) abgelagert wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> an manchen Stellen<br />
ein bis zwei Tausend Meter Mächtigkeit erreichen. Sie <strong>de</strong>cken die darunter liegen<strong>de</strong>n Schil<strong>de</strong><br />
weitgehend ab.<br />
Beispiele für sehr gut erforschte Kontinentalschil<strong>de</strong> sind <strong><strong>de</strong>r</strong> Laurentinische Schild (manchmal auch<br />
Kanadischer Schild genannt) <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Baltische Schild.<br />
An <strong>de</strong>n Rän<strong><strong>de</strong>r</strong>n von Kontinentaltafeln fin<strong>de</strong>t man Bereiche, wo Sedimente gefaltet <strong>und</strong> zu<br />
Hochgebirgen aufgetürmt sind. Derartige Faltengebirge sind z.B. die Kordilleren Südamerikas, die<br />
europäischen Alpen <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Himalaja im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s indischen Subkontinents. Faltengebirge sind<br />
übrigens ein typisches Merkmal <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> <strong>und</strong> ansonsten im Sonnensystem unbekannt..<br />
Da die Kontinente aus „leichten“ Gesteinen bestehen (Granite), schwimmen sie ähnlich wie Eisberge<br />
auf <strong>de</strong>m Wasser auf <strong>de</strong>m zähflüssigen Erdmantel, wobei ihre „Wurzeln“ bis in 80 km Tiefe reichen<br />
können. Diese Erscheinung wird in <strong><strong>de</strong>r</strong> Geologie als Isostasie bezeichnet.<br />
Das Relief <strong><strong>de</strong>r</strong> Ozeanbö<strong>de</strong>n unterschei<strong>de</strong>t sich dagegen nicht nur morphologisch vom Relief <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
kontinentalen Kruste. Auffällig ist, daß die Bö<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Ozeanbecken eine vergleichsweise geringe<br />
Sediment<strong>de</strong>cke aufweisen. Das zeigt, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> ozeanische Bo<strong>de</strong>n geologisch gesehen sehr jung sein