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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Mars<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Hellas-Ebene zeigt. Sie wur<strong>de</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong> „High Resolution Stereo Camera“ (HRSC) <strong><strong>de</strong>r</strong> ESA-Son<strong>de</strong><br />

Mars Expreß erhalten.<br />

„St<strong>und</strong>englaskrater“ © ESA, G.Neukum<br />

Aus einem 3.500 Meter hohen Bergmassiv bewegte sich ein Eisstrom mit einem hohen Anteil an<br />

Felsschutt, zunächst in einen neun Kilometer großen schüsselförmigen Einschlagkrater (links), <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

dadurch fast bis zum Rand aufgefüllt wur<strong>de</strong>. Einen <strong><strong>de</strong>r</strong>artigen Eisstrom nennt man einen<br />

Blockgletscher. Wie ein zäher, schlieriger Brei schob er sich - begünstigst durch das Gefälle - weiter in<br />

einen 500 Meter tiefer gelegenen, 17 Kilometer durchmessen<strong>de</strong>n Krater. Auf diese Weise entstand<br />

schließlich diese eieruhrartige Struktur, welche <strong><strong>de</strong>r</strong> Formation ihren Namen gegeben hat. Eine genaue<br />

Analyse <strong><strong>de</strong>r</strong> morphologischen Eigenschaften dieser <strong>und</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>er glazialen Strukturen auf <strong>de</strong>m Mars hat<br />

ein Alter von nur einigen Millionen Jahren ergeben (W.HEAD et. al., 2005). Die Gletscher müssen sich<br />

also in einer damals wärmeren <strong>und</strong> vielleicht auch dichteren Atmosphäre gebil<strong>de</strong>t haben. Sie wur<strong>de</strong>n<br />

schließlich, als sich das Klima än<strong><strong>de</strong>r</strong>te, inaktiv o<strong><strong>de</strong>r</strong> bil<strong>de</strong>ten sich mangels Eisnachschubs zurück. Das<br />

noch vorhan<strong>de</strong>ne Resteis wird seit<strong>de</strong>m durch eine Staubschicht vor Sublimation geschützt.<br />

Daß es auch noch freie Eisflächen auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Marsoberfläche gibt, zeigt ein Photo von Mars Expreß vom<br />

2.Februar 2005. In einem Krater von etwa 35 Kilometer Durchmesser befin<strong>de</strong>t sich eine flache Eislinse<br />

von maximal einigen Dezimetern Mächtigkeit, die einem zentralen Dünenfeld mit einer Höhe von r<strong>und</strong><br />

200 m aufliegt. Im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Marspole sind innerhalb von Kratern die Druck- <strong>und</strong> Temperatur-<br />

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