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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Venus<br />

Überlegung über die Frage, was mit <strong>de</strong>m Wasser auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Venus geschehen ist, wur<strong>de</strong> überraschend<br />

durch die Ent<strong>de</strong>ckung einer großen Menge von Deuterium in <strong><strong>de</strong>r</strong> Venusatmosphäre verifiziert.<br />

Deuterium kann aufgr<strong>und</strong> seiner gegenüber <strong>de</strong>m Wasserstoff doppelt so hohen Masse <strong>de</strong>m<br />

Schwerefeld <strong><strong>de</strong>r</strong> Venus nicht so leicht entkommen. Das Deuterium/Wasserstoff-Verhältnis sollte also<br />

im Laufe <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit zunehmen, <strong>und</strong> tatsächlich ist es auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Venus 120 ± 40 mal so groß, wie auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Er<strong>de</strong>. Diese Beobachtung wur<strong>de</strong> inzwischen mehrfach überprüft <strong>und</strong> bestätigt, so daß man als Ursache<br />

für die „unten“ heiße Venus einen „Runaway Greenhouse Effect“ mit Bestimmtheit annehmen kann.<br />

Da das Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> globalen Erwärmung für die Weiterexistenz <strong>de</strong>s Lebens auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> eine nicht zu<br />

unterschätzen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung hat, kann das Studium <strong><strong>de</strong>r</strong> Verhältnisse auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Venus wertvolle Hinweise<br />

für das Verständnis <strong>de</strong>s Treibhauseffekts liefern.<br />

Nur im UV-Bereich erkennt man Details <strong><strong>de</strong>r</strong> Venuswolken, die eigentlich nur Dunstschichten aus<br />

Schwefelsäureaerosolen sind.<br />

Eine weitere Überraschung waren die Venuswolken. Von <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> aus erscheint die Wolken<strong>de</strong>cke im<br />

Fernrohr in einem gleichmäßigen, strukturlosen Glanz. Nur wenn man spezielle Filter anwen<strong>de</strong>t, die<br />

nur <strong>de</strong>n Blau- <strong>und</strong> Violettanteil <strong>de</strong>s Lichts hindurch lassen, kann man unter günstigen Bedingungen<br />

leichte Schattierungen erkennen. Erst im ultravioletten Licht sieht man ausge<strong>de</strong>hnte dunkle Strukturen,<br />

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