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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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88<br />

Inneres Sonnensystem<br />

Orbiter“, „Mars Global Surveyer“, „Mars Odyssey“ <strong>und</strong> insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e „Mars-Expreß“ sowie <strong>de</strong>s „Mars<br />

Reconnaissance Orbiters“ offenbarten, hat viele Fachleute überrascht.<br />

Das Erste, was bei einer globalen Bestandsaufnahme auffällt, ist die morphologische Zweiteilung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Marsoberfläche. Der größte Teil seiner südlichen Hemisphäre sowie Teile <strong><strong>de</strong>r</strong> Nordhalbkugel bestehen<br />

aus Hochlandgebieten (1000 bis 4000 m oberhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> „Nullhöhe“, welche auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Meereshöhe entspricht), die eine auffallend große Dichte von Impaktkratern aufweisen, was be<strong>de</strong>utet,<br />

das sie offensichtlich sehr alt sind. Der größte Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Nordhalbkugel liegt dagegen in Nullhöhe o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

darunter mit Ausnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> ein<strong>de</strong>utig vulkanischen Gebieten wie die bereits erwähnte Tharsis-<br />

Aufwölbung (Olympus Mons, Höhe ca. 24 km) mit seinen riesigen Schildvulkanen <strong>und</strong> das Elysium-<br />

Gebiet bei ca. 210° westlicher Länge <strong>und</strong> 25° nördlicher Breite. Dieser Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Marsoberfläche weist<br />

im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Hochlandgebieten nur eine geringe Dichte von Einschlagkratern auf. Im<br />

Unterschied zu <strong>de</strong>n „Highlands“ han<strong>de</strong>lt es sich hier um jüngeres Material, welches das Ursprüngliche<br />

über<strong>de</strong>ckt o<strong><strong>de</strong>r</strong> verdrängt hat. Mars Expreß konnte jedoch 2006 in diesem Gebiet mittels seines<br />

MARSIS-Radars eine ganze Anzahl auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Oberfläche unsichtbarer Einschlagskrater feststellen, die<br />

ein ähnliches Alter aufweisen wie die Hochlandgebiete <strong><strong>de</strong>r</strong> südlichen Marshalbkugel.<br />

Farbcodierte Höhenkarte <strong>de</strong>s Mars. Die Höhe nimmt von Blau über Orange nach Weiß zu. Links ist die<br />

Tharsis-Aufwölbung mit ihren großen Vulkankegel <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Valles Marineris zu erkennen.<br />

Südlich <strong>de</strong>s Marsäquators fin<strong>de</strong>t man zwei riesige Impaktbecken: Hellas <strong>und</strong> Argyre. Der Durchmesser<br />

<strong>de</strong>s nahezu kreisförmigen Hellas-Beckens beträgt ca. 1800 Kilometer. Mit einer Tiefe von fast 4000<br />

Metern gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Nullhöhe ist <strong><strong>de</strong>r</strong> innere Teil von Hellas - Hellas Planitia - eine <strong><strong>de</strong>r</strong> tiefsten<br />

Impaktstrukturen die man im Sonnensystem kennt. Übertroffen wird sie lediglich durch <strong>de</strong>n Krater<br />

Aitken nahe <strong>de</strong>s Südpols <strong>de</strong>s Erdmon<strong>de</strong>s (Durchmesser 2250 Kilometer, Tiefe ca. 13000 Meter).

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