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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Einführung<br />

ihrer glühendheißen Oberfläche aussieht. Mit Venus Expreß <strong><strong>de</strong>r</strong> ESA, die im Frühjahr 2006 die heiße<br />

Schwester unserer Er<strong>de</strong> erreichte, hofft man mehr über <strong>de</strong>n ausufern<strong>de</strong>n Treibhauseffekt <strong>und</strong> seine<br />

Auswirkungen auf die atmosphärische Zirkulation dieses Planeten zu erfahren.<br />

Eine sehr gute Nachricht für alle Planetologen war <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschluß <strong>de</strong>s US-Kongresses trotz Intervention<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> amerikanischen Regierung die Mittel für eine Pluto-Mission („New Horizons“) bereitzustellen.<br />

Damit scheinen alle Hin<strong><strong>de</strong>r</strong>nisse aus <strong>de</strong>m Weg geräumt zu sein, damit die Son<strong>de</strong> im Januar 2006<br />

gestartet wer<strong>de</strong>n kann. Nach einem „Schwungholen“ am Jupiter im März 2007 wird sie 2015 Pluto<br />

erreichen. Außer<strong>de</strong>m soll sie nach Beendigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Primärmission noch einige Kuiper-Belt-Objekte<br />

anfliegen bevor sie für immer im interstellaren Raum verschwin<strong>de</strong>t.<br />

Die größten Abenteuer alle Zeiten im Gedächtnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen waren aber wohl die Mondlandungen,<br />

die beginnend mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>nkwürdigen 20. Juli 1969, als NEIL ARMSTRONG <strong>und</strong> EDWIN ALDRIN als erste<br />

Menschen <strong>de</strong>n Mond betraten, <strong>und</strong> en<strong>de</strong>nd mit Apollo 17 am 11. Dezember 1972 die Erforschung <strong>de</strong>s<br />

Mon<strong>de</strong>s zu einem vorläufigen Abschluß brachten.<br />

Planeten<br />

Gewöhnlich wer<strong>de</strong>n nur die 8 Planeten Merkur, Venus, Er<strong>de</strong>, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, <strong>und</strong><br />

Neptun als „Planeten“ bezeichnet, wobei die ersten 6 bereits seit <strong>de</strong>m Altertum bekannt sind. Daß diese<br />

Abgrenzung mehr historische <strong>und</strong> linguistische Grün<strong>de</strong> hat, wur<strong>de</strong> bereits im Kapitel 5.2. erläutert.<br />

Demnach sind „Planeten“ Himmelskörper in unserem Sonnensystem, die „groß“ <strong>und</strong> „r<strong>und</strong>“ sind <strong>und</strong><br />

sich um die Sonne (<strong>und</strong> nicht um einen an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Planeten) bewegen <strong>und</strong> die neuerdings auch noch <strong>de</strong>n<br />

Bereich ihrer Einflußsphäre von „Müll“ geräumt haben müssen. Haben sie das nicht getan, dann sind<br />

es eben Zwergplaneten. Diese Definition ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> Planetologie nicht son<strong><strong>de</strong>r</strong>lich brauchbar, wenn man<br />

neben <strong>de</strong>n kinematischen Aspekten Hauptaugenmerk auf die physikalische, morphologische,<br />

chemische <strong>und</strong> geologische Beschaffenheit Wert legt (es gibt im Sonnensystem einige „Mon<strong>de</strong>“, die in<br />

ihrer Größe die Planeten Merkur <strong>und</strong> die Zwergplaneten Pluto <strong>und</strong> Eris übertreffen). Trotz<strong>de</strong>m soll in<br />

<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abschnitten die klassische Lesart beibehalten wer<strong>de</strong>n. Die Mon<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n in einem<br />

Extrakapitel behan<strong>de</strong>lt.<br />

Für alle „Großen“ Planeten <strong>de</strong>s Sonnensystems gilt z.B.:<br />

• Ihre Umlaufbahnen sind nahezu Kreisbahnen<br />

• Ihre Umlaufbahnen liegen alle näherungsweise in einer Ebene<br />

• Die Planeten bewegen sich progra<strong>de</strong> um die Sonne<br />

• Fast alle Planeten rotieren in <strong><strong>de</strong>r</strong> gleichen Richtung<br />

• Ihre Eigengravitation ist groß genug, um ihnen Kugelform zu verleihen<br />

• Sie haben <strong>de</strong>n Bereich ihrer Bahn weitgehend von Kleinkörpern gesäubert<br />

Die ersten vier kinematischen Eigenschaften haben etwas mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Entstehung <strong>de</strong>s Sonnensystems zu<br />

tun. Deshalb muß je<strong>de</strong> kosmogonische Theorie <strong><strong>de</strong>r</strong> Planetenentstehung diese Eigenschaften<br />

vorhersagen bzw. erklären können, wenn sie ihre Brauchbarkeit beweisen will.<br />

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