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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Inneres Sonnensystem<br />

entsprochen hat, in <strong>de</strong>n Weltraum entwichen ist. Da aber um die vielfältigen, von flüssigen Wasser<br />

hervorgerufenen morphologischen Strukturen <strong><strong>de</strong>r</strong> Marsoberfläche zu erklären, eine Wassermenge, die<br />

einer globalen Schicht mit einer Tiefe von ungefähr 150 m entspricht, erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich ist, kann man davon<br />

ausgehen, daß sich <strong><strong>de</strong>r</strong> größte Teil davon immer noch im gefrorenen Zustand auf <strong>de</strong>m Planeten<br />

befin<strong>de</strong>t.<br />

Als beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s interessant erwies sich die magnetische Kartierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Marsoberfläche mit <strong>de</strong>m<br />

MAG/ER-Experiment vom MGS. Die Magnetisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Oberflächengesteine ist offen-sichtlich nicht<br />

gleichmäßig über <strong>de</strong>n Planeten verteilt. Es gibt vielmehr Magnetfeldanomalien, die beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s im<br />

Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Marsvulkane auffällig sind. Die Tharsis-Region scheint dagegen frei von <strong><strong>de</strong>r</strong>artigen<br />

Anomalien zu sein. Diese lokalen Magnetfel<strong><strong>de</strong>r</strong> wirken übrigens wie kleinräumige Magnetosphären,<br />

weshalb sie auch intensiv erforscht wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine weitere interessante Ent<strong>de</strong>ckung war <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachweis von Polarlichtern mit Hilfe <strong>de</strong>s SPICAM-<br />

Instruments („Spectroscopy for the Investigations and the Characteristics of the Atmosphere on<br />

Mars“) <strong><strong>de</strong>r</strong> ESA-Son<strong>de</strong> Mars Expreß. Zuvor waren Aurorae nur von <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong>, von <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachtseite <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Venus <strong>und</strong> von <strong>de</strong>n Riesenplaneten Jupiter <strong>und</strong> Saturn bekannt. Beim Mars bil<strong>de</strong>n die „Polarlichter“<br />

jedoch keinen Kranz um die Pole (was das Vorhan<strong>de</strong>nsein eines magnetischen Dipolfel<strong>de</strong>s<br />

voraussetzen wür<strong>de</strong>), son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie sind auf Oberflächengebiete mit lokalen Magnetanomalien<br />

beschränkt. Die von dort ausgehen<strong>de</strong>n Fel<strong><strong>de</strong>r</strong> fokussieren <strong>de</strong>n Elektronenfluß in <strong><strong>de</strong>r</strong> darüber liegen<strong>de</strong>n<br />

Marsatmosphäre (d.h. in einer Höhe von 220 bis 250 Kilometer), wobei die in diesen Magnetfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

beschleunigten Elektronen in Wechselwirkung mit in tieferen Regionen vorhan<strong>de</strong>nen Sauerstoffatomen<br />

<strong>und</strong> Kohlendioxid-Molekülen treten <strong>und</strong> dabei Leuchterscheinungen im UV-Bereich auslösen.

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