Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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Inneres Sonnensystem<br />
Artenbildung, wo – auf Heute bezogen – das Leben bereits 82% seiner Zeit auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> hinter sich<br />
gebracht hatte. Sie mün<strong>de</strong>te in eine nur knapp 100 Millionen Jahre andauern<strong>de</strong> Diversifikationsphase,<br />
wo eine Vielzahl neuer <strong>und</strong> z.T. grotesk aussehen<strong><strong>de</strong>r</strong> Arten entstan<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>nen viele jedoch schnell<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> ausstarben. Interessant ist, daß zu jener Zeit die Natur eine sehr große Zahl von „Bauplänen“,<br />
die sich taxonomisch in „Stämme“ einteilen lassen, ausprobiert hat. Aus nicht mehr nachvollziehbaren<br />
Grün<strong>de</strong>n waren am En<strong>de</strong> dieser „kambrischen Explosion“ (vor ca. 540 Millionen Jahren) die meisten<br />
dieser biologischen Baupläne wie<strong><strong>de</strong>r</strong> verschw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> es sind auch seit<strong>de</strong>m (bis auf sehr wenige<br />
Ausnahmen) keine Neuen hinzugekommen (wären damals zufällig die Chordata ausgestorben, gäbe es<br />
heute we<strong><strong>de</strong>r</strong> Hering noch Mensch...).<br />
Wenn man be<strong>de</strong>nkt, was in <strong>de</strong>n r<strong>und</strong> 3 Milliar<strong>de</strong>n Jahren von <strong><strong>de</strong>r</strong> Entstehung <strong>de</strong>s Lebens bis zur<br />
Herausbildung mehrzelliger Organismen hätte alles passieren können, was für das Leben auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong><br />
absolut tödlich gewesen wäre, dann kann man die Schlußfolgerung wagen, das „höheres“, d.h.<br />
mehrzelliges Leben im Kosmos eher sehr selten bis extrem selten ist.<br />
Und es hat in <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte <strong>de</strong>s Lebens auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> eine ganze Anzahl von einschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Ereignissen (Katastrophen) gegeben, die zu einem sogenannten Faunen- o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch Floren-schnitt,<br />
einem Massenaussterben (Extinktion) von Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten, geführt haben.<br />
Tabelle: Ereignisse, die zu Massenaussterben führten (nach P.D.WARD et.al.)<br />
Mehrfache vollständige Sterilisierungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> vor ca. 4.6 bis 3.8 Mrd. Jahre, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Epoche <strong>de</strong>s „Großen Bombar<strong>de</strong>ments“<br />
Auftauchen von freien Sauerstoff in <strong><strong>de</strong>r</strong> Erdatmosphäre mit katastrophalen Folgen für anaerobe<br />
Bakterienarten, erste vollständige Vereisung <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> (2.5 – 2.2 Mrd. Jahre)<br />
Wahrscheinlich wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holte vollständige Vereisungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong>, verb<strong>und</strong>en mit <strong>de</strong>n Aussterben<br />
stromatolithbil<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Blaualgen <strong>und</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Organismen (750-600 Mio. Jahre)<br />
Mehrere Phasen <strong>de</strong>s Aussterbens ganzer Organismengruppen während <strong>de</strong>s Kambriums vor 560<br />
– 500 Mio. Jahre. Über die Ursachen gibt es nur Vermutungen<br />
Zwei Perio<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Massenaussterbens im Ordovizium <strong>und</strong> im Devon vor ca. 440 – 370 Mio.<br />
Jahren. Die Ursache liegt wahrscheinlich in einer globalen Klimaverschiebung..<br />
Perm-Trias-Übergang. Bei diesem gut dokumentierten Massenausterben vor 250 Mio. Jahren<br />
verschwan<strong>de</strong>n 80 – 90% (manche Autoren nennen sogar 95%) aller maritimen Arten. Damit<br />
verschwand <strong><strong>de</strong>r</strong> größte Teil <strong>de</strong>s tierischen <strong>und</strong> pflanzlichen Lebens von <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong>. Als eine<br />
mögliche <strong>und</strong> wahrscheinliche Ursache wird die plötzliche Entgasung von Methanhydrat aus<br />
zuvor abgeschlossenen ozeanischer Sedimentschichten angesehen, was die maritimen<br />
Lebewesen vergiftete <strong>und</strong> indirekt über eine Klimaerwärmung um 5 – 10°C (Treibhauseffekt)<br />
auch <strong>de</strong>n terrestrischen Lebewesen <strong>de</strong>n Garaus machte. Zuvor ist es aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s zu jener Zeit<br />
aktiven sibirischen Trappvulkanismus bereits zu einer globalen Erwärmung gekommen, welche<br />
die Methanfreisetzung weiter anregte <strong>und</strong> beschleunigte. Es ist aber auch möglich, daß die<br />
plötzliche Methanfreisetzung durch einen Impakt verursacht wur<strong>de</strong> bzw. durch eine