Dokument_1.pdf (3712 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
Dokument_1.pdf (3712 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
Dokument_1.pdf (3712 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel 2<br />
Verschränkungsmessung und<br />
Polynomiale Invarianten<br />
In diesem Kapitel werden die Grundlagen der Verschränkungstheorie erläutert, die im<br />
weiteren Verlauf der Arbeit gebraucht werden. Die Frage nach einer Quantifizierung der<br />
Verschränkung ist zweigeteilt. Was wird gemessen und wie wird gemessen? Vor der eigentlichen<br />
Messung kommt zuerst die Charakterisierung des verschränkten Zustandes. Welchen<br />
Arten von Verschränkung gibt es? Erst nach einer Untersuchung der Verschränkungsstruktur<br />
kommt die Entwicklung entprechender Verschränkungsmaße.<br />
Der erste Abschnitt gibt eine kurze Übersicht der Ergebnisse auf dem Gebiet der Verschränkungstheorie.<br />
Danach folgt die beispielhafte Anwendung der Maße auf reine 3-Qubit<br />
Zustände, da obige Fragen für diese Art bereits geklärt sind. Die Quantifizierung von<br />
Zuständen mit vier Qubits ist diffiziler. Da diese Zustände noch Gegenstand aktueller<br />
Diskussion sind, werden im letzten Abschnitt polynomiale Invarianten zur Messung einer<br />
echten 4-Qubit Verschränkung betrachtet und mit vorhandenen Methoden verglichen.<br />
2.1 Grundlagen<br />
In diesem Abschnitt werden grundlegende Aussagen über Verschränkungsmessung und<br />
Verschränkungscharakterisierung vorgestellt. Verschränkte Zustände wurden schon bei<br />
Einführung der Quantenmechanik diskutiert, stoßen sie doch an die Grenzen des klassischen<br />
Verständnisses. Die Diskussion um das EPR-Paradoxon zwischen Einstein, Podolsky<br />
und Rosen [40] auf der einen, und Bohr [20] auf der anderen Seite ging in die<br />
Wissenschaftsgeschichte ein. Der Begriff der Verschränkung geht zurück auf eine Arbeit<br />
von Schrödinger [102]. Einführende Übersichtsartikel verfaßten Horodecki [60], Bruß [26],<br />
Terhal [108] und Plenio [96].<br />
Verschränkung hat nur im Kontext von mehreren Quantenteilchen eine Bedeutung. Der zugehörige<br />
Hilbertraum wird als Produktraum der Subsysteme geschrieben. Um verschränkte<br />
Zustände zu quantifizieren gibt es zwei Ansätze [16] und zwei Regime, die es zu unterscheiden<br />
gilt: die formale mathematische Definition und den operationellen Ansatz, das<br />
endliche und das asymptotische Regime. Im endlichen Regime behandelt man einzelne<br />
Zustände, im asymptotischen Bereich, Sequenzen von Zuständen.<br />
Die formale Definition ist einfach. Reine Zustände heißen verschränkt, falls sie nicht als<br />
Produktzustände geschrieben werden können:<br />
|ψ 12...N 〉 ≠ |ψ 1 〉 ⊗ |ψ 2 〉 ⊗ ... ⊗ |ψ N 〉, (2.1)<br />
5