Dokument_1.pdf (3712 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth
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3.4 Nichtlineare 1D Modelle 43<br />
menhang zwischen der Coin-Gitter Verschränkung und der Ortsverteilung.<br />
Wie bereits erwähnt, sollen die Ortszustände nun Eigenzustände eines Hamiltonoperators<br />
sein. Der Hilbertraum H ist Produktraum, bestehend aus Ortsraum H P und Coinraum<br />
H C . Die Zeitentwicklung wird beschrieben durch einen Operator Ê. Zusätzlich wird eine<br />
Zeitentwicklung des Systems eingefügt auf dem der Walk stattfindet. Die charakteristische<br />
Größe ist der Faktor τ, der die Zeit zwischen den einzelnen Schritten des Quantum Walks<br />
angibt. Die Zeitentwicklung erfolgt über die Schrödingergleichung, mit einem Zeitentwicklungsoperator<br />
exp(−iĤPτ/). Der gesamte Entwicklungsoperator für den Quantum Walk<br />
sieht nun wie folgt aus:<br />
Ê(τ) = Ŝ(Ĉ ⊗ e− i ĤP τ ). (3.93)<br />
Der Shiftoperator Ŝ und der Coinoperator Ĉ sind äquivalent zum diskreten eindimensionalen<br />
Modell definiert. Durch den Operator Ê(τ) erhält der Walker an jedem Gitterpunkt<br />
eine τ-abhängige Phase. Falls die Phasendifferenz zwischen Eigenzuständen benachbarter<br />
Gitterpunkte ganzzahlige Vielfache von 2π ist, ereignet sich eine vollständige Phasenneueinstellung.<br />
Das daraus resultierende kleinstmögliche Zeitintervall ist gegeben durch die<br />
Talbot-Zeit (siehe z.B. [18,19]):<br />
2πλ<br />
T = , (3.94)<br />
E n − E n+2<br />
wobei λ eine spezifische systemabhängige Ganzzahl ist und die E n Energieeigenwerte des<br />
zugehörigen Hamiltonians. Die Analyse kann also auf τ ∈ [0,T] beschränkt werden. Der<br />
einfachste Fall behandelt den Harmonischen Oszillator mit dem Hamiltonoperator:<br />
Ĥ P = ω(ˆn + 1 2 ) (3.95)<br />
und der bekannten Wirkung auf die Eigenzustände bzw. hier die Ortszustände |n〉:<br />
Ĥ P |n〉 = E n |n〉. (3.96)<br />
Die Talbotzeit des Harmonischen Oszillators ist T = π ω<br />
, mit λ = 1. Damit ergibt sich<br />
folgende Darstellung:<br />
e − i Ĥpτ = e −iπ(n+1 2 )τ , (3.97)<br />
wobei in Einheiten der Talbot-Zeit gerechnet wird, τ also dimensionslos ist, τ ∈ [0,1]. Um<br />
den Grundzustand nicht zu erreichen, wird der Walk lokalisiert in einem hochangeregtem<br />
Zustand gestartet. Das Ausbreitungsverhalten des Walks ist τ-abhängig. In Abb. 3.7 sind<br />
der Mittelwert und die Standardbweichung in Abhängigkeit des Parameters τ aufgetragen.<br />
Je nach Wahl von τ ergibt sich eine Ausbreitung vergleichbar mit dem diskreten QW, periodischen<br />
Oszillationen der Wahrscheinlichkeit, bis hin zur kompletten Lokalisierung des<br />
Zustandes am Ursprung. In den Abb. 3.8 ist die Zeitentwicklung der Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />
für verschiedene τ dargestellt. Man kann klar die Periodizität erkennen, die sich<br />
in Abhängigkeit von τ ergibt.<br />
Die Veranlassung zur weiteren Beschäftigung mit diesem Modell ergab sich aus der Betrachtung<br />
der Verschränkung zwischen Coin und Gitter in Abhängigkeit des τ Parameters.<br />
Ein Maß zur Betrachtung der Coin-Gitter Verschränkung ist die Verschränkungsentropie,<br />
vgl. (2.4):<br />
E C (t) = − ∑ j<br />
λ j log 2 (λ j ), (3.98)