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Dokument_1.pdf (3712 KB) - OPUS Bayreuth - Universität Bayreuth

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Kapitel 3<br />

Diskrete Quantum Walk Modelle<br />

Der klassische Random Walk wird meist mit der Bewegung eines Betrunkenen verglichen.<br />

Dieser macht mit einer Wahrscheinlichkeit p einen Schritt nach links, und mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

(1 − p) einen Schritt nach rechts. Nun ist die Wahrscheinlichkeit, daß bei<br />

t−maliger Wiederholung dieser Bewegung das Ereignis Schritt nach links genau k−mal<br />

eintritt durch:<br />

( t<br />

P t (k) = p<br />

k)<br />

k (1 − p) t−k (3.1)<br />

gegeben. Dies ist die Wahrscheinlichkeit, den Betrunkenen zum Zeitpunkt t an einem bestimmten<br />

Ort x zu finden. Man erhält eine Binomialverteilung, der Mittelwert bei einer<br />

ungerichteten Bewegung (p = 1/2) ist 〈x〉 = 0, mit dem Ursprung als Startpunkt. Die<br />

Varianz ist proportional zu t, σ 2 (x) = t.<br />

Der diskrete Quantum Walk ist identisch aufgebaut. Man betrachtet die Dynamik eines<br />

Quantensystems auf einem diskreten Gitter, erhält aber ein komplett anderes Verhalten<br />

als im klassischen Fall. In diesem Kapitel werden nun einfache Modelle des diskreten QW<br />

behandelt. Einerseits zum Überblick über vorhandene Literatur, andererseits zur Vorbereitung<br />

auf die folgenden Kapitel. Beginnend mit dem einfachsten Modell: ein unendliches<br />

eindimensionales Gitter mit einer Münze (engl. Coin). Das Modell wird ausführlich behandelt,<br />

analytische Lösungsmöglichkeiten auf der einen Seite und Vereinfachungen zur<br />

numerischen Simulation auf der anderen Seite, werden aufgezeigt. Das Modell ist in mehrere<br />

Richtungen erweiterbar. Zum einen durch die Anzahl der verwendeten Coins, zum<br />

anderen durch eine Erhöhung der Dimensionalität des Ortsraumes. Diese Zusätze machen<br />

es in späteren Kapiteln möglich, den Einfluß von Multiqubit Zuständen auf die Verteilungen<br />

der QW Modelle zu studieren und so Zusammenhänge zwischen Verschränkungsmaßen<br />

und Ortskorrelationen herzustellen. Ein weiterer Ansatz betrachtet das Hinzufügen von<br />

Nichtlinearitäten, meist ortsabhängigen Phasen, wodurch die Beziehung zu Quantenchaos-<br />

Modellen hergestellt wird. Innerhalb eines solchen Modells wird die Verbindung zwischen<br />

Verschränkung und Ortsverteilung bereits sichtbar.<br />

3.1 Eindimensionale QW Modelle<br />

Das einfachste Modell eines diskreten QW beschreibt die Bewegung eines 2-Level Quantensystems<br />

(Qubit) auf einem eindimensionalen Gitter mit g Gitterpunkten. Der Hilbertraum<br />

H des Gesamtsystems wird durch einen g-dimensionalen Ortsraum H P (Positionspace)<br />

und einen 2-dimensionalen Münzraum (Coinraum, Coinspace) H C beschrieben,<br />

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