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Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

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Zur Erkennung von Bleirohren bzw. zur Feststellung, ob<br />

das Trinkwasser erhöhte Bleiwerte aufweist, gibt es folgende<br />

Möglichkeiten:<br />

Sichtprüfung<br />

Analyse des Trinkwassers<br />

Bei der Sichtprüfung kann eine Kontrolle im Hausanschlussraum<br />

z. B. im Keller hinter dem Wasserzähler<br />

erfolgen. Blei ist weicher als Kupfer oder Stahl und lässt<br />

sich mit einem Metallgegenstand leicht einritzen oder<br />

abschaben. Die bearbeiteten Stellen sind silbergrau.<br />

Bleiben Zweifel, so sollte ein Sanitärfachmann hinzugezogen<br />

werden.<br />

Eine Analyse des Bleigehaltes im Trinkwasser erscheint<br />

beim ersten Hinsehen als der einfachere Weg. Die Probenahme<br />

und Analyse muss unter Zugrundelegung der<br />

Probenahmeempfehlungen des Bundesministeriums für<br />

Gesundheit und Soziales (BMGS) durch ein Labor erfolgen,<br />

das nach DIN EN ISO/EC 17025 akkreditiert ist.<br />

Alle Bundesländer haben Listen von im Trinkwasserbereich<br />

zugelassenen Untersuchungsstellen veröffentlicht.<br />

Bei der Auswahl einer geeigneten Untersuchungsstelle<br />

kann gegebenenfalls das örtliche Gesundheitsamt behilflich<br />

sein.<br />

Liegen Bleirohre vor, muss der Eigentümer nachweisen<br />

und sicherstellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden.<br />

Allein wegen der aufwendigen Nachweise ist klar,<br />

dass Bleirohre im Rahmen einer Modernisierung saniert<br />

werden sollten. Das Umweltbundesamt spricht sich in<br />

einer Empfehlung (Bundesgesundheitsblatt 9/2003)<br />

dafür aus, alle Bleileitungen auszutauschen. Ein Austausch<br />

sollte selbst dann ins Auge gefasst werden, wenn<br />

die derzeit zulässigen Grenzwerte eingehalten werden.<br />

Die Arbeiten können von Fachbetrieben des Sanitär- und<br />

Heizungshandwerks durchgeführt werden. Besondere<br />

Immissionsschutz- oder Arbeitsschutzbestimmungen<br />

sind dabei nicht zu berücksichtigen. Für eine fachgerechte<br />

Entsorgung der Bleirohre hat der mit dem Austausch<br />

beauftragte Sanitär-Handwerksbetrieb zu sorgen.<br />

Regelwerk:<br />

TrinkwV vom 21. Mai 2001 (In-Kraft-<br />

Treten: 1. Januar 2003): Verordnung<br />

über die Qualität von Wasser für den<br />

menschlichen Gebrauch. BGBl. I<br />

(2001), S. 959<br />

5.4.3 Lüftungsinstallationen<br />

Wohnungen wurden in dem untersuchten Zeitraum nicht mit mechanischen<br />

Lüftungsanlagen ausgerüstet. Innen liegende Bäder im Mehrfamilienhaus<br />

sind in der Regel über einen innen liegenden Lüftungsschacht, der durch alle<br />

Geschosse reicht, entlüftet. Meist erfolgt dies durch natürliche Luftzirkulation<br />

ohne Ventilatoren. Asbestzement-Lüftungskanäle wurden in Wohnhäusern<br />

zur Entlüftung von Bädern und Küchen eingebaut, außerdem für die<br />

Frischluftzufuhr in Heizungsräumen.<br />

Folgende Schadstoffe bzw. schadstoffbelastete Bauteile können bei Lüftungsleitungen<br />

auftreten:<br />

Mikrobielle Belastung, siehe Abschn. 8.2.7<br />

Asbestzement-Lüftungskanäle; nachfolgend unter Abschn. 5.4.3.1<br />

5.4.3.1 Asbestzement-Lüftungskanäle<br />

Die Kanäle haben meist einen rechteckigen Querschnitt und eine zementgraue<br />

Oberfläche. Aufgrund ihres vergleichsweise geringen Asbestgehalts<br />

(10–15 % Weißasbest = Chrysotil) bei gleichzeitig hohem Bindemittelanteil<br />

(ca. 85–90 % Zement) zählen AZ-Lüftungskanäle zu den festgebundenen<br />

Asbestprodukten. Damit fallen sie nicht in den Geltungsbereich der Asbest-<br />

Richtlinie und es besteht für den Eigentümer keine Sanierungsverpflichtung.<br />

Solange die Kanäle nicht beschädigt oder zerstört werden, ist mit einer Faserfreisetzung<br />

nicht zu rechnen. Ab 1991 wurden alle Faserzement-Produkte für<br />

den Hochbau nur noch asbestfrei hergestellt.<br />

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