20.11.2013 Aufrufe

Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.2 Tragkonstruktion und Außenhülle<br />

5.2.1 Kelleraußenwände<br />

Bis in die 1950er Jahre wurden Keller in der Regel aus Mauerwerk, seit den 1960er Jahren auch<br />

vermehrt aus Stahlbeton errichtet. Bis heute sind die beiden unterschiedlichen Konstruktionsarten<br />

gebräuchlich, wobei Mauerwerkswände eine äußere zusätzliche Abdichtung benötigen. Diese<br />

Abdichtung besteht aus bituminösen Stoffen als Bitumenbahn oder Bitumenanstrich. Stahlbetonwände<br />

dagegen können als „weiße Wanne“ wasserundurchlässig ausgeführt werden, so dass auf<br />

eine zusätzliche Abdichtung verzichtet werden kann.<br />

Abb. 5.2.1: Schnitt Kellerwand<br />

Häufige Schwachstellen bei Kellerwänden sind Durchfeuchtungen. Die Ursachen liegen in mangelhafter<br />

äußerer Abdichtung gegen Feuchtigkeit oder in fehlender bzw. unzureichender Horizontalabdichtung.<br />

Diese bestehen meist aus Bitumenpappen, die am Fußpunkt der Kellerwand sowie<br />

nach der 1. Steinschicht vollflächig aufgelegt werden, um aufsteigende Feuchtigkeit abzusperren.<br />

Infolge Durchfeuchtungen können Salzausblühungen und Schimmelpilzwachstum auftreten.<br />

innen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

außen<br />

Bild 5.2.1.1-1: Fehlerhafter Anschluss zwischen Spritzwassersockel<br />

und Bitumen-Abdichtung am Kellermauerwerk<br />

1 Erdreich<br />

2 eventuell Dränplatte<br />

3 Abdichtung, Teer- bzw Bitumenbahn/Anstrich<br />

4 Kellermauerwerk<br />

5 Horizontaldichtung, z.B. Bitumenpappe<br />

5.2.1.1 Schimmelpilzwachstum als Folge mangelhafter<br />

Abdichtungen von Kelleraußenwänden<br />

Neben der horizontalen muss eine intakte vertikale<br />

Abdichtung des Mauerwerks vorhanden sein (Bild<br />

5.2.1.1-1).<br />

Fehlende oder mangelhafte Abdichtungen an Kelleraußenwänden<br />

sind in der Regel an Beschädigungen am<br />

Putz und an Salzausblühungen an den Innenflächen der<br />

Kellerwände zu erkennen (siehe Bild 5.2.1.1-2 und -3).<br />

An diesen Stellen dringt Feuchtigkeit durch das Mauerwerk<br />

in den Keller. Zu Schimmelpilzwachstum oder<br />

Befall durch holzzerstörende Pilze (siehe auch Abschn.<br />

8.2.7.1) kommt es, wenn Holzbauteile oder andere Gegenstände<br />

aus organischem Material über längere Zeiträume<br />

unmittelbar an der schadhaften Wandfläche abgelagert<br />

werden oder die schadhaften Wände mit einer Holzverkleidung<br />

oder Tapete versehen sind (siehe Bild 5.2.1.1-4<br />

bis -6).<br />

Bild 5.2.1.1-2: Durch eindringende Feuchte verursachte Schäden am Putz einer Kellerwand<br />

Feuchteeinträge durch mangelhaft abgedichtete Kellerwände<br />

können jedoch auch das Innenraumklima in den<br />

Kellerräumen nachhaltig so verändern (rel. Luftfeuchtigkeit<br />

konstant über 75%), dass Schimmelpilzwachstum<br />

auch an ordnungsgemäß in Regalen gelagerten Gegenständen<br />

unvermeidbar ist. Die Materialien nehmen unter<br />

diesen Bedingungen ausreichend Feuchtigkeit aus der<br />

Bild 5.2.1.1-3: Salzausblühungen an der Innenseite einer<br />

Kellerwand<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!