Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael
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Bei einer spanabhebenden Bearbeitung der Holzoberfläche<br />
durch Hobeln oder Fräsen werden – auch bei einer<br />
Absaugung direkt an der Maschine – erhebliche Mengen<br />
kontaminierten Staubes freigesetzt. Daher sind aufwendige<br />
Schutzmaßnahmen zu treffen, um benachbarte<br />
Bereiche oder im Sanierungsbereich befindliche nicht<br />
kontaminierte Bauteile zu schützen. Solche Arbeiten<br />
sollten auf keinen Fall in Eigenregie durchgeführt werden.<br />
Die abschließende Feinreinigung des Arbeitsbereiches<br />
erfolgt zunächst mit einem K1-Sauger und anschließend<br />
feucht.<br />
Alternativ zur mechanischen Bearbeitung kommt unter<br />
bestimmten Voraussetzungen auch ein Ablaugen der<br />
Holzoberfläche in Betracht, z. B. wenn die Eindringtiefe<br />
des Wirkstoffs in die Holzoberfläche maximal 2 mm<br />
beträgt oder bei sehr kleinen Flächen, wie z. B. Fensterrahmen.<br />
Das zu sanierende Holzbauteil wird mit Natronlauge<br />
(ätzend!) oder Sodalösung eingestrichen und die<br />
Lack- bzw. Lasurschicht sowie die oberste stark kontaminierte<br />
Holzschicht mittels Spachtel abgetragen. Dabei<br />
wird zum einen die Deckschicht entfernt, zum anderen<br />
wird das verbleibende PCP durch Reaktion mit der<br />
Sodalösung bzw. Natronlauge in Phenolat umgewandelt<br />
und so weitgehend im Holz gebunden. Bei der Bearbeitung<br />
ist streng darauf zu achten, dass kontaminierte Flüssigkeiten<br />
vollständig aufgefangen und sachgerecht entsorgt<br />
werden. Vor Beginn der Arbeiten müssen Fußboden<br />
und gegebenenfalls andere Bauteile mit einer Folie dicht<br />
abgeklebt werden.<br />
Regelwerk<br />
PCP-Richtlinie, RdErl. d. Ministeriums<br />
für Bauen und Wohnen v. 11.7.1997 –<br />
IIB1-408, MinBl. für das Land NRW<br />
Nr. 51 vom 2.9.1997<br />
Entfernung oder Reinigung sekundär belasteter<br />
Materialien oder Gegenstände<br />
Großflächige Sekundärquellen wie z. B. Wände oder<br />
Decken können beschichtet oder räumlich abgetrennt<br />
werden. Kontaminierte Gegenstände wie z. B. Mobiliar,<br />
Teppiche oder Gardinen sollten gründlich gereinigt werden.<br />
Aus Textilien lässt sich PCP durch Waschen mit<br />
handelsüblichen Waschmitteln weitgehend entfernen.<br />
Oberflächlich kontaminierte Gegenstände können durch<br />
wiederholte Behandlung mit 0,5%iger Sodalösung, der<br />
etwas Spülmittel zugesetzt ist, gereinigt werden. Belastete<br />
Gegenstände, die schlecht zu reinigen sind, wie z. B.<br />
Tapeten oder Polstermöbel, sollten entfernt werden.<br />
5.3.2.1.6 Entsorgung<br />
Belastete Hölzer, Späne und sonstiges kontaminiertes<br />
Material sind mit Abfallschlüssel 17 02 04 und der<br />
Abfallbezeichnung „Glas, Kunststoff und Holz, die<br />
gefährliche Stoffe enthalten oder durch gefährliche<br />
Stoffe verunreinigt sind“ zu entsorgen.<br />
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