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Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

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5.3.2.2 Schimmelpilzwachstum an Wandflächen<br />

Auf Feuchteschäden an der Bausubstanz werden Mieterschaft<br />

und Eigentümer in der Regel dadurch aufmerksam,<br />

dass Schimmelpilzbefall an Wandflächen offen<br />

sichtbar wird. Neben den an Wandflächen sichtbaren<br />

Schäden treten aber auch verdeckte Schäden auf. Ursachen<br />

für verdeckte Schäden wurden in Zusammenhang<br />

mit Fußbodenkonstruktionen, Dachausbauten, Fassaden<br />

und Kellerwänden bereits aufgeführt. Bei sichtbaren<br />

Schäden lassen sich aus dem Schadensbild häufig schon<br />

erste Rückschlüsse auf mögliche Ursachen ziehen.<br />

Bild 5.3.2.2-1: Schimmelpilzbefall an einem Wand-/<br />

Deckenanschluss – Ursache: unzureichende Trocknung<br />

der Bausubstanz nach einem Wasserschaden in einem darüber<br />

gelegenen Stockwerk<br />

In den Bildern 5.3.2.2-1 bis -4 sind offene und verdeckte<br />

Schimmelpilzschäden an Wandflächen abgebildet, die<br />

infolge einer Durchfeuchtung der Bausubstanz auftreten.<br />

Ursachen dafür können undichte Kellerwände, Fassaden<br />

und Dächer sowie Leitungsschäden und nutzungsbedingte<br />

Wasserschäden sein. Bei Leitungsschäden und<br />

nutzungsbedingten Wassereinträgen treten die Schäden<br />

nur dann auf, wenn die Wassereinträge über längere Zeit<br />

unerkannt blieben oder wenn nicht kurzfristig nach<br />

einem Wasserschaden die erforderlichen Trocknungsmaßnahmen<br />

eingeleitet wurden (siehe auch Fußboden).<br />

Bild 5.3.2.2-2: Lokal begrenzter Schimmelpilzbefall an einer Innenwandfläche<br />

Ursache: Undichtigkeit an einer Rohrverbindung des in der Wand<br />

verlaufenden Abwasserrohres<br />

In den Bildern 5.3.4.2-5 bis -7 sind Schadensbilder abgebildet, die<br />

durch Kondensation von Feuchtigkeit an den Oberflächen oder die<br />

Erhöhung der Wasseraktivität des Oberflächenmaterials (siehe<br />

Abschn. 8.2.7 im Anhang) verursacht sind. Die Schäden treten<br />

bevorzugt an Wandbereichen auf, in denen die Wärme stärker fließt<br />

als in benachbarten Zonen. Diese Bereiche werden als Wärmebrücken<br />

bezeichnet. Typische Schadensstellen im Gebäudebestand<br />

1950–1975 sind Raumkanten und -ecken im Bereich ungedämmter<br />

Außenwände sowie Fensterstürze und -leibungen. Das Schadensbild<br />

kann auch auftreten, wenn Möbel dicht vor einer ungedämmten<br />

Außenwand aufgestellt werden und dadurch die Wärmestrahlung<br />

aus dem Raum abgeschirmt und die Luftzirkulation an der<br />

Wandfläche behindert oder unterbunden wird. Es kommt zu einer<br />

Abkühlung der Wandfläche und zu einem Anstieg der relativen<br />

Luftfeuchte in dieser Raumzone.<br />

Bild 5.3.2.2-3: Schimmelpilzbefall auf der Rückseite einer Vinyltapete<br />

Ursache: Anbringen einer Oberflächenbeschichtung mit diffusionsbremsender<br />

Wirkung auf einer nicht ausreichend trockenen Wand<br />

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