Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael
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5.2.9.2.3 Entsorgung von Mineralwolle-Abfällen<br />
„Alte“ Mineralwolle ist unmittelbar nach dem Ausbau in reißfeste Foliensäcke<br />
zu verpacken, staubdicht abzukleben, zu kennzeichnen (siehe Fußnote<br />
2) zu Tab. 5.2.9.2.2-2) und vor dem Zugriff Unbefugter zu sichern.<br />
KMF-Abfälle sind separat als gefährliche Abfälle (Sonderabfall) zu entsorgen.<br />
Eine Vermischung mit anderen Abfällen ist nicht zulässig. Fallen KMF-<br />
Abfälle mit anderen (ungefährlichen) Abfällen an, ist das gesamte Gemisch<br />
als Sonderabfall zu behandeln.<br />
Tabelle 5.2.9.2.3: Entsorgung von Mineralwolle-Abfällen<br />
Regelwerk<br />
Technische Regel für<br />
Gefahrstoffe (TRGS) 521,<br />
Faserstäube http://www.<br />
baua.de/prax/ags/trgs521<br />
.htm<br />
Kl Einstufung TRGS905 Abfallbezeichnung AVV-Abfallschlüssel<br />
> 30 K3 (krebsverdächtig) Dämmmaterial mit 170804<br />
Ausnahme desjenigen,<br />
das unter 170601 und<br />
170603 fällt<br />
<<br />
–<br />
30 K2 (krebserzeugend) anderes Dämmmaterial, 170603 1)<br />
das aus gefährlichen<br />
Stoffen besteht oder<br />
solche enthält<br />
1)<br />
Gefährlicher Abfall (besonders überwachungsbedürftig)<br />
Quelle: Länderleitfaden“Künstliche Mineralfasern“, LV 17<br />
Die Annahmebedingungen des örtlichen Abfallbeseitigers sind zu beachten.<br />
Der Transport größerer Mengen eingestufter Mineralwolle darf nur von fachkundigen<br />
und zuverlässigen Transportunternehmen durchgeführt werden.<br />
5.2.9.3 Schimmelpilzwachstum in fehlerhaft ausgebauten Dachgeschossen<br />
Feuchteschäden und Schimmelpilzwachstum in ausgebauten Dachgeschossen können<br />
durch Undichtigkeiten an der Dachaußenhaut verursacht werden. Eine weitere Ursache<br />
liegt darin, dass belüftete Kaltdächer zu Wohnräumen ausgebaut wurden und dabei<br />
nicht auf eine ausreichende Luftdichtheit der Umschließungsflächen geachtet wurde.<br />
Strömt in der kalten Jahreszeit feucht-warme Luft durch die Wärmedämmung, so bildet<br />
sich Tauwasser. Dadurch durchfeuchtet die Dämmschicht, und in der Folge kann es<br />
zu einer mikrobiellen Besiedelung des Materials kommen. In aller Regel handelt es<br />
sich um verdeckte Schimmelpilzschäden.<br />
Ein Hinweis auf das Vorliegen eines solchen Schadens können kleinere Rissbildungen<br />
im Bereich der Raumkanten oder Öffnungen für Kabeldurchführungen sein. Im<br />
Bereich der beschädigten Innenschale kann ein Luftzug spürbar sein, die Tapete kann<br />
feucht sein und Schimmelpilzbefall vorliegen (Bild 5.2.9.3-1 und -2). Im Bereich der<br />
Dachabdeckung kann es zur Tauwasserbildung auf der Ziegelunterseite kommen. Bei<br />
fehlender Unterspannbahn tropft das anfallende Tauwasser in die Dämmschicht. Mangelnde<br />
Luftdichtheit kann auch durch Schimmelpilzbefall an der Unterseite der<br />
Dacheindeckung sichtbar werden (Bild 5.2.9.3-3).<br />
Bild 5.2.9.3-1: Schimmelpilzbefall in einer Kantenfuge eines ausgebauten<br />
Dachgeschosses<br />
Ein Hinweis auf eine Durchfeuchtung der Dämmschicht und mikrobielles Wachstum<br />
kann auch das Auftreten von Gerüchen in den Dachgeschossräumen sein. Geruchsbelästigungen<br />
treten in diesem Zusammenhang vor allem im Frühjahr nach den ersten<br />
warmen Sonnentagen auf. Da die Feuchtigkeit regelmäßig in den Wintermonaten in der<br />
Dämmschicht anfällt, kann das im Laufe der Jahre zu einer massiven Schimmelpilzkontamination<br />
in der Dämmschicht führen (Bild 5.2.3.9-4).<br />
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