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Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

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4.3 Planungsbeteiligte<br />

Eigentümerinnen und Eigentümer<br />

Ausgehend von den unterschiedlichen Handlungsansätzen<br />

können eine Vielzahl von Planungsbeteiligten mit<br />

der Frage des gesundheitsbewussten Modernisierens<br />

befasst sein. Angesichts der Komplexität der Aufgabenstellung<br />

und der zahlreichen Wechselwirkungen wird<br />

dabei dringend empfohlen, nicht nur das einzelne Bauteil<br />

und die einzelne bauliche Maßnahme zu betrachten.<br />

Folglich sollte man sich auch nicht nur auf firmenspezifische<br />

Beratungen (alleine) verlassen, sondern unabhängige<br />

Gutachter und Planer einschalten, die objektiv und<br />

sachgerecht beraten und planen. Die Aufgaben und Rollen<br />

der Einzelnen werden nachfolgend beschrieben.<br />

Nutzende (Mieterschaft und selbstnutzende Eigentümer)<br />

Mieterschaft und Eigentümer, die ihre Wohnung selbst<br />

bewohnen, gehen in der Regel zuerst davon aus, dass<br />

ihre Wohnumwelt auch den gesundheitlichen Anforderungen<br />

entspricht. Erst gesundheitliche Störungen oder<br />

Hinweise werden zum Anlass genommen, Schadstoffuntersuchungen<br />

an Bauteilen vorzunehmen. Wird auf eine<br />

ausreichende und qualifizierte fachliche Beratung verzichtet,<br />

führt dies häufig zu Folgeproblemen (es wird zu<br />

viel oder zu wenig oder das Falsche baulich verändert).<br />

Nicht in der Wohnung wohnende Eigentümer und<br />

Eigentümerinnen können Klagen wegen gesundheitlicher<br />

Störungen häufig nicht nachvollziehen, da ihnen<br />

meist das Wissen hinsichtlich möglicher und typischer<br />

Schadstoffbelastungen fehlt. Letztlich ist es aber in<br />

ihrem Interesse, einerseits kurzfristig mögliche Schadstoffbelastungen<br />

zu minimieren und andererseits langfristig<br />

die Werthaltigkeit ihrer Immobilie zu sichern.<br />

Gerade die Sicherung und Pflege des Bestandes setzt<br />

Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen voraus,<br />

die grundsätzlich auch unter dem Gesichtspunkt des<br />

gesundheitsbewussten Wohnens entwickelt werden sollten.<br />

Umweltmedizinerinnen/-mediziner und Beratungsstellen<br />

Umweltmediziner/-medizinerinnen und Beratungsstellen<br />

sind häufig erste Anlaufstellen, wenn die Nutzenden<br />

über gesundheitliche Störungen klagen. Die Ursachenforschung<br />

bei Gesundheitsstörungen setzt eine hohe<br />

Fachkompetenz voraus, da häufig auch andere Faktoren<br />

eine Rolle spielen. Aufbauend auf dieser gesundheitlichen<br />

Beurteilung können Schadstoffuntersuchungen in<br />

Gebäuden zielgerichtet durchgeführt werden.<br />

Schadstoff-Sachverständige<br />

Die Aufgabe von Schadstoff-Sachverständigen ist die fachspezifische<br />

Bestandsaufnahme und Bewertung (Inaugenscheinnahme, Materialanalysen,<br />

Raumluftmessungen) sowie die Beratung bei erforderlichen Sanierungsmaßnahmen<br />

und sonstigen Baumaßnahmen. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich<br />

von der Erkennung schadstoffbelasteter Bauteile über die gesundheitliche<br />

Bewertung bis hin zur Planung und Begleitung von Sanierungsmaßnahmen.<br />

Architektenschaft<br />

Aufgabe der Architektenschaft ist die Bestandsaufnahme und Bewertung, die<br />

Vorplanung der erforderlichen Maßnahmen und nach Abstimmung mit den<br />

verschiedenen Planungsbeteiligten die Ausarbeitung der Planung und des<br />

Realisierungskonzeptes. Dazu zählt vor allem die Entwicklung baulicher und<br />

energetischer Konzepte unter wirtschaftlichen, technischen und ökologischen<br />

Gesichtspunkten in Zusammenarbeit mit den Fachplanern. Anschließend<br />

koordiniert die Architektin und der Architekt die bauliche Umsetzung. Voraussetzung<br />

ist, dass auch hier ein Grundwissen hinsichtlich schadstoffbelasteter<br />

Bauteile vorliegt.<br />

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