Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael
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5.3.2.1.5 Sanierungsmethoden<br />
Grundsätzlich sind verschiedene Methoden für eine<br />
erfolgreiche und dauerhafte Sanierung geeignet:<br />
Beschichten und Bekleiden behandelter Bauteile<br />
Räumliche Trennung behandelter Bauteile<br />
Entfernung behandelter Bauteile<br />
Entfernung behandelter Bereiche von Bauteilen<br />
Entfernung oder Reinigung sekundär belasteter<br />
Materialien oder Gegenstände<br />
Unabhängig von der Wahl der Methode sollte nach<br />
Abschluss einer Sanierung der Erfolg der Maßnahme<br />
(Unterschreitung des Vorsorgewertes) durch eine Raumluftmessung<br />
überprüft werden.<br />
Beschichten und Bekleiden behandelter Bauteile<br />
Behandelte Bauteile können durch eine Sperrschicht<br />
gegen die Raumluft abgedichtet werden. Damit die<br />
Raumluftbelastung durch eine solche Maßnahme wirkungsvoll<br />
reduziert wird, muss die Beschichtung vollflächig<br />
aufgebracht werden, ausreichend dicht und dauerhaft<br />
sein. Solche Beschichtungen oder Bekleidungen<br />
wirken als Dampfsperren; daher sind gegebenenfalls<br />
bauphysikalische Belange (Entstehen von Feuchtigkeit)<br />
zu berücksichtigen. Als Sperrschicht kommen flüssige<br />
Beschichtungssysteme (Sperranstriche) und Isolierfolien<br />
bzw. -tapeten in Frage. Dampfdiffusionsdichte Aluminiumfolien<br />
gibt es z. B. im Dachdeckerbedarf.<br />
Bei der Beschichtung mit Sperranstrichen ist zu beachten:<br />
Die Beschichtungssysteme müssen ein ausreichendes<br />
Eindringvermögen in den Rissgrund und eine ausreichende<br />
Bruchdehnung zur Rissüberbrückung aufweisen<br />
sowie dauerelastisch sein.<br />
Vor dem Aufbringen von Beschichtungen ist das PCP<br />
chemisch oder physikalisch auf der Holzoberfläche<br />
zu fixieren oder zu modifizieren, um zu verhindern,<br />
dass Lösemittel in den Beschichtungen zu einer<br />
erhöhten Emission von PCP führen bzw. um die Diffusion<br />
von PCP in die Beschichtung zu vermindern.<br />
Es dürfen nur gesundheitlich unbedenkliche<br />
Beschichtungssysteme verwendet werden. Wirksame<br />
und unbedenkliche Beschichtungssysteme werden<br />
von verschiedenen Herstellern angeboten, darunter<br />
auch naturbasierte Schellacksysteme.<br />
Durch eine zusätzlich auf die Folie aufgebrachte<br />
Abdeckung (z. B. Gipskarton, Holz) lässt sich die<br />
Oberfläche nach Wunsch gestalten. Kleine Löcher in<br />
der Folie durch Befestigungsschrauben beeinträchtigen<br />
die Wirksamkeit nicht.<br />
Anschlüsse an angrenzende Bauteile sind möglichst<br />
dicht herzustellen. Bei Bauteilen, die sich gegeneinander<br />
verschieben können (z. B. an Fugen), sind<br />
die Folien mit Bewegungsspielraum, jedoch dicht<br />
schließend anzubringen.<br />
Räumliche Trennung behandelter Bauteile<br />
Zur räumlichen Trennung behandelter Bauteile werden<br />
diese durch Bekleidungen (z. B. aus Gipskarton- oder<br />
Holzwerkstoffplatten) oder durch leichte Trennwände<br />
luftdicht gegen die Raumluft abgeschottet. Stöße und<br />
Anschlüsse an bestehende, angrenzende Bauteile müssen<br />
weitestgehend dicht hergestellt werden. Die räumliche<br />
Trennung kann mit einer Folienbekleidung oder einem<br />
Sperranstrich kombiniert werden. Eine Trennung kontaminierter<br />
und nicht kontaminierter Gebäudebereiche<br />
kann auch durch Abdichten von Öffnungen in bestehenden<br />
Wänden oder Decken erreicht werden.<br />
Entfernung behandelter Bauteile<br />
Das Entfernen kontaminierter Bauteile stellt eine endgültige<br />
Lösung des Problems dar. Eine Dokumentation<br />
beschichteter Bauteile entfällt und auch eventuelle spätere<br />
Kontrolluntersuchungen sind nicht erforderlich. Bei<br />
nicht tragenden Bauteilen wie Holzverkleidungen und<br />
Treppengeländern ist der Ausbau eine einfache Methode<br />
zur Schadstoffreduktion. Dagegen stellt das Entfernen<br />
tragender oder aussteifender Bauteile einen Eingriff in<br />
die Statik des Gebäudes dar und ist daher aufwendiger<br />
und kostspieliger.<br />
Entfernung behandelter Bereiche von Bauteilen<br />
Da sich – abhängig von der Holzart, Rissigkeit und<br />
Behandlungsart – im Regelfall über 90 % des Holzschutzmittels<br />
in den obersten 3–5 mm des Holzes befindet,<br />
kann nach Ermittlung der Eindringtiefe das Entfernen<br />
behandelter Bereiche durch<br />
mechanische Bearbeitung (Hobeln, Fräsen) oder<br />
physikalisch-chemische Behandlung erfolgen.<br />
Bei der Bekleidung mit Sperrfolien/-tapeten ist zu<br />
beachten:<br />
Die Folie muss vollflächig dicht aufgebracht werden.<br />
Stöße sind mit Folienstreifen abzudichten. Verklebungen<br />
sollten mit Klebebändern bzw. lösemittelarmem<br />
Kleber erfolgen.<br />
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