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Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

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Arbeitsweise eines Elektro-Speicherheizgerätes<br />

Im Innern des Elektro-Speicherheizgerätes befindet sich der Speicherkern. Dabei handelt es sich um<br />

geschichtete Steine bestimmter Minerale (s. o.), die von dem – häufig asbesthaltigen – Kernsteinträger<br />

getragen werden. Der Kernsteinträger sorgt dafür, dass die hohe Temperatur der Speichersteine<br />

(bis 600 °C) nicht zu einer Wärmestrahlung auf den Fußboden und damit zur Brandgefahr führt.<br />

Der Speicherkern nimmt die Wärme auf. Ihn umgibt eine Wärmedämmung aus Mineralwolle, die<br />

dafür sorgt, dass die Wärme möglichst lange im Speicherkern festgehalten wird. Im Speicherkern<br />

und im Kernsteinträger sind Schlitze als Luftkanäle angeordnet. Ein Ventilator saugt kühle Zimmerluft<br />

an und drückt sie durch die Luftkanäle im heißen Speicherkern und im Kernsteinträger. Dabei<br />

erwärmt sich die Luft und gelangt über den Luftaustritt unterhalb des Kernsteinträgers als Warmluft<br />

in den Raum. In Automatikstellung erhält der Ventilator von einem Raumthermostat die Ein- und<br />

Ausschaltbefehle. Ein elektronischer Fühler im Gerät erfasst die gespeicherte Wärmemenge. Der<br />

Fühler kann sich in einer asbestisolierten Hülse befinden, die meist unten an der Rückseite des Gerätes<br />

sichtbar ist.<br />

5.4.1.2.1 Asbest in Elektro-Speicherheizgeräten – Gefährdungsbeurteilung<br />

Bei den älteren Elektro-Speicherheizgeräten können folgende Bauteile<br />

asbesthaltig sein:<br />

Kernsteinträger, auch Bodenplatte oder Monoblock genannt<br />

(die Speichersteine selbst enthalten keinen Asbest)<br />

Dichtungsstreifen an der Bypassklappe (Kaltluftzumischklappe)<br />

seitliche, obere und untere Dämmung<br />

Distanzstreifen zwischen den Kernsteinen im Luftstrom<br />

Dichtungsmaterial an der Lüfterschublade<br />

Heizkörperflanschdichtungen im elektrischen Schaltraum<br />

Dämmstoffhülse für die Steuerpatrone<br />

komplette Rückwände<br />

asbestisolierte Verdrahtung<br />

Auch im direkten Umfeld von Elektro-Speicherheizgeräten wurden<br />

z. T. schwachgebundene Asbestmaterialien verwendet:<br />

Unterlagen zwischen Gerät und Fußboden, Leichtbauplatten<br />

oder Asbestzementplatten<br />

Strahlungswärmeschutz außerhalb der Geräte, z. B. Asbestpappen<br />

in Heizkörpernischen (siehe Abschn. 5.2.5.2)<br />

Raumluftmessungen sind nicht geeignet, um festzustellen, ob ein<br />

Elektro-Speicherheizgerät asbesthaltige Bauteile enthält. Informationen<br />

zur Asbesthaltigkeit eines Gerätes und zu den betroffenen<br />

Bauteilen können unter Angabe von Hersteller, Baujahr, Gerätetyp<br />

und Seriennummer von den nachfolgend genannten Stellen erhalten<br />

werden:<br />

a) Gerätehersteller<br />

Die Hersteller von asbesthaltigen Geräten sind nach § 16 (3)<br />

Gefahrstoffverordnung verpflichtet, „auf Verlangen die gefährlichen<br />

Inhaltsstoffe der Gefahrstoffe sowie die von den Gefahrstoffen<br />

ausgehenden Gefahren und die zu ergreifenden Maßnahmen<br />

mitzuteilen“. Einige Hersteller existieren allerdings<br />

inzwischen nicht mehr.<br />

b) Energieversorgungsunternehmen (EVU), Innungen und Fachverbände<br />

Die EVU verfügen über eine „Speicherheizgerätedatei“, in der<br />

praktisch alle Typen von Elektro-Speicherheizgeräten mit<br />

Angaben zu Art und Einbauort asbesthaltiger Bauteile verzeichnet<br />

sind. Danach werden die Geräte in eine von drei Gerätegruppen<br />

eingeteilt (s. u.).<br />

c) Fachverband für Energie-Marketing und -Anwendung (HEA)<br />

e.V. beim VDEW<br />

Am Hauptbahnhof 12, 60329 Frankfurt am Main, Tel.:<br />

069/25619-0, Fax: 069/232721, E-Mail: hea@hea.de<br />

Die HEA e.V. verfügt ebenfalls über eine „Speicherheizgerätedatei“.<br />

Das Typenschild mit den erforderlichen Angaben befindet sich<br />

meist an der Seite oder auf der Rückseite des Gerätes. Zum Ablesen<br />

kann ein Spiegel hilfreich sein. Sind keine Angaben zur<br />

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