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Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael

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6.1.2 Abschleifen von Holzoberflächen<br />

Beim Abschleifen von Holzoberflächen entsteht Holzstaub, der als gesundheitsschädlich gilt.<br />

Eichen- und Buchenholzstaub sind von der Deutschen Forschungsgemeinschaft als nachweislich<br />

krebserzeugend eingestuft worden (MAK-Liste 2003). Alle anderen Holzstäube stehen im Verdacht,<br />

krebserzeugend zu sein. Diese Einstufungen beruhen auf Beobachtungen, dass bei Personen,<br />

die beruflich mit Holzarbeiten beschäftigt waren, gehäuft Nasenschleimhautkrebs auftrat.<br />

Neuere Forschungsergebnisse legen allerdings den Schluss nahe, dass Holzstäube nicht die alleinige<br />

Ursache für die Krebsentstehung sein können. Vielmehr wird vermutet, dass Verunreinigungen<br />

mit Holzschutzmitteln, insbesondere Chromat, wesentlich zur Krebsentstehung beigetragen<br />

haben.<br />

Bis zur endgültigen Klärung sollte unter Vorsorgegesichtpunkten beim Abschleifen von Holzoberflächen<br />

grundsätzlich eine P2- oder P3-Feinstaubmaske nach DIN/EN getragen werden, die<br />

in jedem Baumarkt erhältlich ist. Schleifmaschinen sollten außerdem mit einer wirksamen Staubabsaugung<br />

versehen sein.<br />

Besteht der Verdacht, dass das zu bearbeitende Holz mit Holzschutzmitteln behandelt sein<br />

könnte, sollte eine Materialanalyse durchgeführt werden. Informationen zu holzschutzmittelbelasteten<br />

Hölzern finden sich in Abschnitt 5.3.2.1 und im Anhang, Abschnitt 8.2.4.<br />

Die Stäube vieler Tropenhölzer können allergische Reaktionen der Haut oder der Atemwege hervorrufen.<br />

Neben einer Staubmaske empfiehlt sich daher das Tragen von Handschuhen.<br />

6.2 Auswahl von Bauprodukten unter Gesundheitsund<br />

Umweltaspekten<br />

Schadstoffarme Bauprodukte leisten einen wichtigen<br />

Beitrag zum gesunden Wohnen und zur Entlastung der<br />

Umwelt. Zwar wurden eine Reihe von besonders gesundheitsschädlichen<br />

Stoffen wie Asbest, PCB oder PCP zwischenzeitlich<br />

verboten und für andere wie z. B. Formaldehyd<br />

gelten Einschränkungen. Gleichwohl ist immer<br />

noch eine Vielzahl von Bauprodukten auf dem Markt, die<br />

gesundheitlich bedenkliche und umweltschädliche Stoffe<br />

enthalten wie z. B. Biozide, Flammschutzmittel, Weichmacher<br />

oder Formaldehyd.<br />

Durch eine bewusste Baustoffauswahl besteht die Möglichkeit,<br />

sich bei Umbau- oder Modernisierungsmaßnahmen<br />

vor unerwünschten Stoffen und kritischen Bauprodukten<br />

zu schützen und so ein gesundes Wohnumfeld zu<br />

schaffen.<br />

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