Leitfaden Gesundheitsbewußt modernisieren - Siegwart, Michael
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Jahren auch Stahlbetonskelettkonstruktionen mit Mauerwerksausfachung<br />
sowie Stahlbetonfertigbauweisen zur Ausführung. Im Einfamilienhausbau<br />
wurden seit den 1960er Jahren auch vermehrt Fertighäuser in Holzbauweise<br />
errichtet.<br />
Mauerwerksbau<br />
Überwiegendes Baumaterial der Außenwände ist Mauerwerk, in den 1950er<br />
Jahren als Bimshohlblockstein, daneben seit den 1960er Jahren als Lochziegel.<br />
Seit Mitte der 1960er Jahre kamen auch zunehmend Kalksandsteine und<br />
Porenbeton zur Anwendung.<br />
Bild 5.2.2-1: Fotobeispiel Hochhaus<br />
Stahlbetonbauweise<br />
Unterschieden werden zwei Konstruktionsarten:<br />
Stahlbetonskelettbau<br />
Stahlbetonfertigteilbauweise<br />
Verwendet wurden die beiden Konstruktionsarten seit den 1960er Jahren,<br />
hauptsächlich im mehrgeschossigen Wohnungsbau und im Hochhausbau. Bei<br />
Stahlbetonskelettkonstruktionen werden die tragenden Bauteile der Außenwände<br />
aus Stahlbetonstützen erstellt und die dazwischen liegenden Flächen<br />
mit Mauerwerk ausgefacht. Bei der Stahlbetonfertigteilbauweise werden die<br />
kompletten Außenwände aus Stahlbeton erstellt, in vorgefertigten Bauteilen<br />
auf die Baustelle geliefert und dort zusammengesetzt. Die Bauteile werden<br />
dabei sowohl ohne als auch mit der äußeren, fertigen Fassadenoberfläche<br />
angeliefert. Die Größe der Fertigteile richtet sich in der Regel nach der maximalen<br />
Transportmöglichkeit eines LKW. Beim Zusammenfügen der Fertigteile<br />
entstehen notwendigerweise zur Aufnahme von Montage- und Bautoleranzen<br />
Fugen. Diese Fugen müssen nachträglich mit Dichtstoffen dauerelastisch<br />
verschlossen werden.<br />
Folgende Schadstoffe bzw. schadstoffbelasteten Materialien können bei<br />
Außenwänden in Massivbauweise auftreten:<br />
PCB-haltige Fugenmassen, siehe unter Abschn. 5.2.2.1<br />
Schimmelpilzbefall als Folge von Durchfeuchtungen; siehe unter Abschn.<br />
5.2.2.2<br />
Bild 5.2.2-2: Fotobeispiel Fertighaus<br />
Fertighäuser<br />
außen 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
innen<br />
1 Außenputz auf Trägerplatte alternativ Holzverkleidung oder Verklinkerung<br />
2 Hinterlüftung<br />
3 Holzwerkstoffplatte z.B. mineralisierte Holzswolleleichtbauplatte, Holzspanplatte<br />
4 Hinterlüftung, eventuell Ausführung mit/ohne Hinterlüftung je nach Hersteller<br />
5 Wärmedämmung in der Regel Mineralwolle<br />
6 Dampfsperre, eventuell, PE-Folie mit/ohne Dampfsperre je nach Hersteller<br />
7 Holzwerkstoffplatte Formaldehyd / Holzschutzmittel<br />
8 Gipskarton<br />
Abb. 5.2.2: Querschnitt Fertighauswand<br />
Fertighäuser werden in der Regel auf einem massiven Keller aus Mauerwerk<br />
oder Stahlbeton errichtet. Die Außenwände der Geschosse bestehen aus<br />
leichten Holzbauteilen, die im Herstellungswerk komplett vorgefertigt und<br />
als große Einzelelemente auf die Baustelle geliefert werden. Der Wandaufbau<br />
unterscheidet sich dabei je nach Hersteller. Wie auch beim Stahlbetonfertigteilbau<br />
müssen die Montagefugen nach Errichtung der Bauteile mit<br />
dauerelastischen Dichtstoffen verschlossen werden.<br />
In der Regel sind die Außenwände folgendermaßen aufgebaut (von innen<br />
nach außen):<br />
Gipskarton/Gipsfaserplatte<br />
Holzwerkstoffplatte, Spanplatte<br />
Holzständerwerk mit dazwischen liegender Mineralwolledämmung<br />
Holzwerkstoffplatte, Spanplatte<br />
Eventuell Hinterlüftung<br />
Putzträgerplatte<br />
Außenputz<br />
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