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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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Die Assyrer-Suryoye ziehen e<strong>in</strong>e klare<br />

Grenze zu an<strong>der</strong>en Ethnien o<strong>der</strong> Völkern.<br />

Sie verstehen sich nicht als Türken. Identitätsstiftende<br />

Elemente s<strong>in</strong>d die aramäische<br />

Sprache <strong>und</strong> die syrisch-orthodoxe Kirche,<br />

die Vorstellung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Abstammung,<br />

<strong>der</strong> Bezug zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Territorium sowie das kollektive<br />

geschichtliche Genozid-Bewusstse<strong>in</strong> (vgl.<br />

Kapitel 2.1 <strong>und</strong> 2.4).<br />

Die Kirche spielt e<strong>in</strong>e sehr wichtige soziale<br />

<strong>und</strong> b<strong>in</strong>dende Rolle für die Assyrer-Suryoye;<br />

dies umso mehr, da die assyrische-suryoye<br />

Gesellschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Diaspora</strong> aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Ansichten bezüglich <strong>der</strong> Namensgebung<br />

<strong>und</strong> des Ursprungs des eigenen<br />

Volkes politisch gespalten ist.<br />

Durch die syrisch-orthodoxe Kirche konnte<br />

sich e<strong>in</strong>e starke E<strong>in</strong>heit zwischen Religion<br />

<strong>und</strong> Gruppenzugehörigkeit entwickeln,<br />

wobei die Kirche den Zusammenhalt sicherte<br />

<strong>und</strong> dadurch e<strong>in</strong>en enormen E<strong>in</strong>fluss<br />

<strong>in</strong> allen Bereichen <strong>der</strong> assyrischensuryoye<br />

Gesellschaft <strong>aus</strong>übte. Auch heute<br />

hat die syrisch-orthodoxe Kirche unter den<br />

<strong>Migranten</strong> weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrative Funktion<br />

(Ucan 2008).<br />

Die armenische <strong>Diaspora</strong> weltweit ist<br />

sehr alt <strong>und</strong> reicht bis <strong>in</strong>s 3. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Armenier <strong>der</strong> heutigen <strong>Diaspora</strong> f<strong>in</strong>den<br />

ihren Ursprung <strong>in</strong> Regionen <strong>der</strong> heutigen<br />

Zentral- <strong>und</strong> Südosttürkei, <strong>in</strong> Syrien <strong>und</strong> im<br />

Iran. Von den über sieben Millionen Armeniern<br />

lebt weniger als die Hälfte <strong>in</strong> Armenien<br />

selber (Hofmann 1993). Die meisten<br />

Armenier <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Diaspora</strong> leben <strong>in</strong> den USA<br />

(knapp 500 000) <strong>und</strong> <strong>in</strong> Frankreich (ca.<br />

400 000) (Ludwig 1995). In <strong>der</strong> Schweiz<br />

geht man schätzungsweise von 6000<br />

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