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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> leiden wie an<strong>der</strong>e<br />

<strong>Migranten</strong> unter diesen negativen Stereotypen<br />

<strong>und</strong> P<strong>aus</strong>chaliserungen. Sie werden<br />

<strong>in</strong> den europäischen Aufnahmelän<strong>der</strong>n<br />

oft als konservativ, religiös, arm, nationalistisch,<br />

gewalttätig, schlecht <strong>in</strong>tegriert etc.<br />

angesehen (Kaya <strong>und</strong> Kentel 2005).<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die zunehmende Präsenz von<br />

Muslimen steht heute im Fokus <strong>der</strong> schweizerischen<br />

Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeit (Europäische<br />

Kommission gegen Rassismus <strong>und</strong><br />

Intoleranz, 2009; OSZE, 2007). Während<br />

bei den Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> zu Beg<strong>in</strong>n<br />

ihrer E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> die Schweiz die türkische<br />

Staatsbürgerschaft als Hauptcharakteristikum<br />

im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stand, wurde<br />

<strong>in</strong> den 1990er-Jahren verstärkt <strong>der</strong> Bezug<br />

zum Islam hervorgehoben. Vor allem Fragen<br />

<strong>der</strong> Integration, <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit zwischen<br />

den westlichen Werten <strong>und</strong> denje-<br />

126<br />

nigen <strong>der</strong> muslimischen Bevölkerung sowie<br />

mögliche Gefahren durch radikale Muslime<br />

wurden dabei thematisiert. Diese kritische<br />

Haltung verstärkte sich vor allem nach den<br />

Anschlägen vom 11. September 2001, woraufh<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Islam sehr oft mit Terrorismus<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht wurde. Diese Vorstellung<br />

des Islams als e<strong>in</strong>e homogene Religions-<br />

<strong>und</strong> Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft sche<strong>in</strong>t<br />

heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Wahrnehmung<br />

verankert worden zu se<strong>in</strong> <strong>und</strong> verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

die Begegnung mit <strong>der</strong> Pluralität muslimischer<br />

Lebensformen (Di Simone 2008; Beyeler<br />

<strong>und</strong> Suter 2008). Gemäss den befragten<br />

Fachpersonen unterscheidet sich dabei<br />

gerade die historische Entwicklung des<br />

Islams <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> sehr stark von <strong>der</strong>jenigen<br />

<strong>in</strong> an<strong>der</strong>en muslimischen Län<strong>der</strong>n wie<br />

beispielsweise Saudi-Arabien. Der Islam <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> beruht auf e<strong>in</strong>er gemässigten

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