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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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<strong>der</strong>en Religionen <strong>aus</strong>ser <strong>der</strong> katholischen,<br />

<strong>der</strong> protestantischen <strong>und</strong> <strong>der</strong> christkatholischen<br />

Landeskirche <strong>und</strong> <strong>der</strong> jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft ist sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz nicht<br />

als offizielle Religionsgeme<strong>in</strong>schaft anerkannt.<br />

Dies bedeutet, dass die religiösen<br />

Würdenträger von den Assyrern-Suryoye<br />

selber f<strong>in</strong>anziell unterhalten werden müssen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>de von<br />

Gläubigen konnte <strong>der</strong> Kauf o<strong>der</strong> Bau e<strong>in</strong>er<br />

eigenen Kirche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz erst 1996<br />

realisiert werden. Durch e<strong>in</strong>e umfassende<br />

Spendensammlung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Kreditgewährung<br />

konnte das ehemalige Kapuz<strong>in</strong>erkloster<br />

St. Aug<strong>in</strong> <strong>in</strong> Arth im Kanton Schwyz zur<br />

Nutzung als Kirche gekauft werden (Ucan<br />

2008).<br />

Die assyrischen-suryoye Familien <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz werden von fünf Priestern <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>em Erzbischof betreut. Das Kloster ist<br />

e<strong>in</strong> geistiges <strong>und</strong> kulturelles Zentrum <strong>der</strong><br />

syrisch-orthodoxen Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz, wo ständig mehrere Mönche <strong>und</strong><br />

Nonnen, e<strong>in</strong> Diakon <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erzbischof<br />

wohnen.<br />

Nebst diesem Kloster existieren <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz ke<strong>in</strong>e syrisch-orthodoxen Kirchen.<br />

In den verschiedenen Wohngeme<strong>in</strong>den <strong>der</strong><br />

Assyrer-Suryoye werden daher Messen am<br />

Sonntag <strong>in</strong> den römisch-katholischen <strong>und</strong><br />

den reformierten Kirchen abgehalten.<br />

Wie bei allen alten Ostkirchen umfasst<br />

auch <strong>der</strong> Klerus <strong>der</strong> armenisch-apostolischen<br />

Kirche drei Ränge: Diakone, Priester<br />

<strong>und</strong> Bischöfe. Der geweihte (obere) Klerus<br />

lebt ehelos. Zu Geme<strong>in</strong>degeistlichen<br />

werden gewöhnlich verheiratete Männer<br />

gewählt (Hofmann 1993). In Genf gibt es<br />

e<strong>in</strong>e armenische Kirche <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Pfarrer.<br />

Der Bischof ist <strong>in</strong> Frankreich. Da es nicht<br />

überall armenische Kirchen gibt, besuchen<br />

die meisten Gläubigen für Gottesdienste<br />

die katholische Kirche.<br />

6.2 Soziale, kulturelle<br />

<strong>und</strong> politische Ausdrucks­<br />

<strong>und</strong> Organisationsformen<br />

Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Migranten</strong>vere<strong>in</strong>e<br />

Die genaue Anzahl <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e für Personen<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> ist nicht bekannt. E<strong>in</strong>zelne<br />

kantonale Integrationsstellen haben<br />

e<strong>in</strong>e Liste mit Vere<strong>in</strong>en. So s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

beim Kanton St. Gallen über 20 Vere<strong>in</strong>e<br />

von Personen/Gruppierungen <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Türkei</strong> aufgelistet.<br />

<strong>Migranten</strong>vere<strong>in</strong>e übernehmen nebst den<br />

zuvor dargestellten religiösen Angelegenheiten<br />

auch soziale, kulturelle <strong>und</strong> politische<br />

Aufgaben. Oft ist e<strong>in</strong>e Trennung dieser<br />

Elemente im Vere<strong>in</strong>sleben nicht möglich.<br />

<strong>Migranten</strong>vere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d für Neuankömml<strong>in</strong>ge<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> e<strong>in</strong> Ort, an dem sie<br />

empfangen werden <strong>und</strong> beim E<strong>in</strong>leben <strong>in</strong><br />

die neue Umgebung Unterstützung <strong>und</strong><br />

Führung f<strong>in</strong>den. Für Personen, die schon<br />

lange <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz s<strong>in</strong>d, nimmt die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e z.T. ab. Dies wird<br />

e<strong>in</strong>erseits durch e<strong>in</strong>e Ausweitung des Bekanntenkreises,<br />

an<strong>der</strong>erseits durch e<strong>in</strong>e<br />

«Müdigkeit» bezüglich <strong>der</strong> Verantwortung<br />

erklärt, die beim Engagement <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en<br />

übernommen werden muss (f<strong>in</strong>anzielle Beiträge,<br />

ehrenamtliche Aufgaben etc.).<br />

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