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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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Überblick<br />

In <strong>der</strong> Schweiz lebten Ende 2007 r<strong>und</strong><br />

75 000 Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft<br />

<strong>und</strong> gemäss Schätzungen ca.<br />

45 000 E<strong>in</strong>gebürgerte mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong>.<br />

Ausschlaggebend für die Migration <strong>in</strong> die<br />

Schweiz <strong>und</strong> nach Europa s<strong>in</strong>d hauptsächlich<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong> politische Motive;<br />

verwandtschaftliche transnationale Netzwerke<br />

spielen bei <strong>der</strong> Auswan<strong>der</strong>ung zusätzlich<br />

e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

Die schlechte wirtschaftliche Lage <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Türkei</strong> sowie die Nachfrage nach Arbeitskräften<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz führten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

zwischen 1960 <strong>und</strong> 1980 zu e<strong>in</strong>er<br />

wirtschaftlich motivierten E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung.<br />

Der Militärputsch von 1980 <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

löste e<strong>in</strong>e erste Migrationswelle aufgr<strong>und</strong><br />

politischer Motive <strong>aus</strong>, bei <strong>der</strong> v.a. Gewerkschafter,<br />

Studierende <strong>und</strong> Personen l<strong>in</strong>ker<br />

Gruppierungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz um Asyl<br />

ersuchten. Die militärische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

zwischen <strong>der</strong> PKK (Arbeiterpartei<br />

Kurdistans) <strong>und</strong> dem türkischen Militär,<br />

welche ihren Höhepunkt <strong>in</strong> den 1990er-<br />

Jahren fand, brachte weitere politische<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> die Schweiz, v.a. Kurden <strong>aus</strong><br />

dem Südosten <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong>. Heute wan<strong>der</strong>n<br />

Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie im<br />

Rahmen des Familiennachzugs <strong>und</strong> Nachzugs<br />

von Ehepartnern <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> <strong>in</strong> die<br />

Schweiz e<strong>in</strong> (vgl. Kapitel 3.1).<br />

Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft<br />

leben vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschschweiz.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Männer ist mit 54 % leicht<br />

höher als <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong> Frauen (46 %). Die<br />

meisten Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz (80,4 %) besitzen<br />

heute e<strong>in</strong>e Nie<strong>der</strong>lassungsbewilligung<br />

(C-Bewilligung). 63 % <strong>der</strong> Personen türkischer<br />

Staatsbürgerschaft bef<strong>in</strong>den sich seit<br />

15 Jahren o<strong>der</strong> länger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz (vgl.<br />

Kapitel 4.3).<br />

Die <strong>Türkei</strong> ist e<strong>in</strong> Vielvölkerstaat mit e<strong>in</strong>er<br />

grossen Vielfalt an religiösen, ethnischen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Gruppen. Die sunnitischen<br />

Muslime bilden die Mehrheit. Diese gesellschaftliche<br />

Vielfalt zeigt sich auch bei <strong>Migranten</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz. Die<br />

grössten <strong>und</strong> sichtbarsten Gruppen s<strong>in</strong>d<br />

die Türken <strong>und</strong> Kurden. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

kle<strong>in</strong>ere Volksgruppen wie die Assyrer-<br />

Suryoye, Armenier, Tscherkessen, Lazen,<br />

Araber etc. Nebst <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> sunnitischen<br />

Muslime gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz e<strong>in</strong>e<br />

grössere Anzahl von Aleviten (vgl. Kapitel<br />

2.4).<br />

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