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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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Die assyrische Bewegung an<strong>der</strong>erseits ist<br />

im Sozial- <strong>und</strong> Informationsdienst <strong>der</strong> Assyrer<br />

<strong>in</strong> Schwyz organisiert. Der Sozial- <strong>und</strong><br />

Informationsdienst <strong>der</strong> Assyrer ist e<strong>in</strong>e<br />

Dienstleistungsstelle <strong>der</strong> assyrischen Vere<strong>in</strong>igungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, welcher über die<br />

Situation <strong>der</strong> Assyrer-Suryoye <strong>in</strong>formiert<br />

<strong>und</strong> das Zusammenleben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

erleichtern möchte. Zudem gibt es e<strong>in</strong>en<br />

phasenweise sehr aktiven Studierendenvere<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Assyrer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, welcher<br />

ebenfalls Sensibilisierungsarbeit leistet.<br />

Armenische Vere<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>en nicht nur<br />

Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong>, son<strong>der</strong>n meist<br />

Armenier <strong>der</strong> gesamten <strong>Diaspora</strong>. Der armenische<br />

Schul- <strong>und</strong> Familienvere<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Oberentfelden ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wenigen sehr<br />

aktiven Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deutschschweiz,<br />

den v.a. auch Armenier <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> besuchen.<br />

Er ist nicht politisch aktiv, son<strong>der</strong>n<br />

engagiert sich mehr auf kultureller <strong>und</strong><br />

lokaler Ebene für das Zusammenleben im<br />

Dorf. E<strong>in</strong> aktiver Vere<strong>in</strong> von Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> jungen Erwachsenen ist <strong>der</strong> Armenische<br />

Vere<strong>in</strong> Zürich. Der Vere<strong>in</strong> hat <strong>in</strong> Zürich<br />

verschiedene Projekte <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />

wie zum Beispiel e<strong>in</strong>e armenische Sprachschule,<br />

regelmässige Sportveranstaltungen,<br />

e<strong>in</strong>e armenische Radiosendung, verschiedene<br />

Festanlässe etc.<br />

Die Gesellschaft Schweiz-Armenien (GSA)<br />

ist die wichtigste politisch tätige Organisation<br />

von Armeniern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz. Die<br />

GSA hat zum Ziel, die kulturellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Kontakte zwischen Armenien<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Schweiz zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die armenische<br />

Geschichte <strong>und</strong> Kultur aufrechtzuerhalten.<br />

Die GSA setzte sich vor allem aktiv<br />

für die Anerkennung des Genozids an den<br />

Armeniern durch die Schweiz e<strong>in</strong>. Seit Inkrafttreten<br />

des neuen Antirassismusartikels<br />

im Jahre 1995 gab es diesbezüglich vielfältige<br />

Anstrengungen auf nationaler <strong>und</strong><br />

kantonaler Ebene. 2003 wurde schlussendlich<br />

<strong>der</strong> Genozid an den Armeniern (Postulat<br />

Vaudroz, 02.3069) vom Schweizer<br />

Parlament anerkannt. E<strong>in</strong> Vorstoss zur Anerkennung<br />

des Genozids an den Assyrern-<br />

Suryoye (Motion Aussenpolitische Kommission<br />

NR [02.2012] M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit Stump,<br />

[03.3254]) wurde gleichzeitig knapp abgelehnt.<br />

6.3 Das Bild von <strong>Migranten</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

Seit den 1960er-Jahren wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

die Überfremdungsangst verstärkt thematisiert.<br />

Es geht dabei vor allem um die Frage<br />

des Zugangs zu Arbeit <strong>und</strong> Lohn. Während<br />

die <strong>aus</strong>ländischen Arbeitnehmenden <strong>in</strong><br />

Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs nicht<br />

für grosses Aufsehen sorgten, wurden sie<br />

<strong>in</strong> wirtschaftlich schwierigeren Zeiten als<br />

Konkurrenz wahrgenommen. Negative<br />

Darstellungen von Auslän<strong>der</strong>n sowie Asylsuchenden<br />

<strong>in</strong> den Medien verstärkten die<br />

ablehnende Haltung <strong>und</strong> die Überfremdungsangst<br />

bei <strong>der</strong> Bevölkerung zudem.<br />

Auslän<strong>der</strong>n wurde die Schuld für verschiedene<br />

gesellschaftliche o<strong>der</strong> wirtschaftliche<br />

Probleme zugeschoben. Seit den 1980er-<br />

Jahren wird wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Zunahme dieser<br />

Fe<strong>in</strong>dbil<strong>der</strong> beobachtet (Sancar-Flückiger<br />

1995).<br />

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