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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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5.6 Soziale Beziehungen<br />

<strong>und</strong> Netzwerke<br />

In Kürze<br />

– Unter <strong>Migranten</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> besteht<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong> starker sozialer Zusammenhalt.<br />

Diese starken Netzwerke stellen<br />

sowohl Ressourcen als auch soziale<br />

Kontrolle dar.<br />

– Kontakte zu Schweizern s<strong>in</strong>d vor allem<br />

bei <strong>der</strong> ersten Generation selten. Je<br />

höher das Bildungsniveau <strong>und</strong> <strong>der</strong> sozioökonomische<br />

Status e<strong>in</strong>er Person o<strong>der</strong><br />

Familie, desto wahrsche<strong>in</strong>licher ist die<br />

Pflege von Netzwerken zu Schweizern.<br />

– Rollenaufteilung <strong>und</strong> Beziehung<br />

zwischen den Geschlechtern hängen<br />

stark von Herkunftsregion, Religion,<br />

Bildungsstand, Schichtzugehörigkeit,<br />

Politisierungsgrad sowie von eigenen<br />

Erfahrungen ab.<br />

– Das traditionelle Familienmodell <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Türkei</strong> ist patriarchal strukturiert <strong>und</strong><br />

nach Geschlecht <strong>und</strong> Alter hierarchisiert.<br />

– Generationenkonflikte gründen oft <strong>in</strong><br />

unterschiedlichen Wertvorstellungen,<br />

Lebensstilen <strong>und</strong> Lebensplänen zwischen<br />

<strong>der</strong> ersten Generation <strong>und</strong> ihren<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Dies kann zu e<strong>in</strong>er Art Doppelleben<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> führen.<br />

– Der Umgang mit Traditionen <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Türkei</strong> ist unterschiedlich. Während für<br />

die erste Generation die heimatlichen<br />

Traditionen tendenziell noch sehr wichtig<br />

s<strong>in</strong>d, gehen Personen <strong>der</strong> zweiten<br />

<strong>und</strong> dritten Generation verschieden<br />

damit um: Die e<strong>in</strong>en sehen sich v.a.<br />

als Schweizer, an<strong>der</strong>e pflegen beide<br />

Kulturen <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e stellen<br />

die Herkunftskultur <strong>der</strong> Eltern <strong>in</strong> den<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>.<br />

– Allgeme<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> Trend zur Öffnung <strong>der</strong><br />

Netzwerke festzustellen. Dies zeigt sich<br />

unter an<strong>der</strong>em im Heiratsverhalten <strong>und</strong><br />

bei <strong>der</strong> Partnerwahl <strong>der</strong> Folgegenerationen,<br />

die immer öfter auch b<strong>in</strong>ational<br />

<strong>aus</strong>fallen. Es existieren aber nach wie<br />

vor arrangierte Hochzeiten. Oft wird<br />

dadurch jemandem <strong>aus</strong> <strong>der</strong> erweiterten<br />

Familie ermöglicht, <strong>in</strong> die Schweiz e<strong>in</strong>zuwan<strong>der</strong>n.<br />

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