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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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Zeit Ereignis<br />

1950–1960 Wirtschaftlicher Aufschwung, liberale Zulassungspraxis für <strong>aus</strong>ländische<br />

Arbeitskräfte (v.a. Nachbarlän<strong>der</strong>) nach dem Rotationspr<strong>in</strong>zip<br />

1954 Aufhebung <strong>der</strong> Visumspflicht gegenüber Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

1960–1970 Überfremdungsängste führen zu restriktiverer Zulassungspraxis v.a.<br />

gegenüber entfernten Län<strong>der</strong>n. Ab 1964 E<strong>in</strong>reisestopp für Personen<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong>, woraufh<strong>in</strong> die illegale E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung zunimmt<br />

1969 Beschluss e<strong>in</strong>es Abkommens über die soziale Sicherheit <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz arbeitenden <strong>und</strong> lebenden Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft<br />

1970 B<strong>und</strong>esratsverfügung über die Kont<strong>in</strong>gentierung des Auslän<strong>der</strong>bestandes<br />

1970–1980 Trotz Ölkrise <strong>und</strong> Rezession verr<strong>in</strong>gert sich <strong>der</strong> Bestand <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> unterdurchschnittlich<br />

1980–1989 Zunahme <strong>der</strong> Asylsuchenden <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> <strong>in</strong>folge von Militärputschen<br />

<strong>und</strong> Bürgerkrieg (v.a. L<strong>in</strong>ks<strong>in</strong>tellektuelle <strong>und</strong> Kurden)<br />

Ab 1990 Zunahme <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung von Personen durch Familiennachzug<br />

<strong>und</strong> Nachzug von Eheleuten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

Tabelle 2: Chronologie <strong>der</strong> wichtigsten Etappen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweizer Auslän<strong>der</strong>politik<br />

gegenüber Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

gen <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dritten E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungswelle<br />

v.a. kurdische Flüchtl<strong>in</strong>ge <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Türkei</strong> <strong>in</strong> die Schweiz (vgl. nächstes Unterkapitel).<br />

Hierdurch verstärkte sich die Debatte<br />

bezüglich <strong>der</strong> bereits beschriebenen<br />

Probleme r<strong>und</strong> um die sozialen Folgen <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung türkischer Staatsangehöriger<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz noch zusätzlich. Vermehrt<br />

wurde über die wirklichen Motive<br />

<strong>der</strong> Asylsuchenden, die auch als «Pseudoasylanten»<br />

<strong>und</strong> «unechte Flüchtl<strong>in</strong>ge» betitelt<br />

wurden, spekuliert, <strong>und</strong> ihnen wurden<br />

grösstenteils wirtschaftliche Beweggründe<br />

unterstellt (Wottreng 2000).<br />

E<strong>in</strong>e vierte Welle <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung ergab<br />

sich durch Familiennachzug. Nebst <strong>der</strong><br />

40<br />

Möglichkeit, um Asyl zu ersuchen, stellt <strong>der</strong><br />

Nachzug von Familienmitglie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Eheleuten<br />

für Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> heute<br />

e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wenigen legalen Möglichkeiten<br />

zur E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> die Schweiz dar. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Möglichkeit besteht vere<strong>in</strong>zelt für<br />

hoch qualifizierte Arbeitnehmende.<br />

Da sich durch den gestaffelten Nachzug<br />

die E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungsgenerationen zu mischen<br />

begannen – e<strong>in</strong>e Person <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

dritten Generation heiratet e<strong>in</strong>e Person <strong>aus</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Türkei</strong>, die also <strong>der</strong> ersten Generation<br />

angehört –, verän<strong>der</strong>ten sich auch die Problemkonstellationen<br />

<strong>und</strong> die dar<strong>aus</strong> resultierenden<br />

gesellschaftlichen Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

(vgl. Kapitel 5).

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