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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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<strong>der</strong> E<strong>in</strong>bezug von Mittelspersonen (Begleitperson<br />

o<strong>der</strong> professionelle Dolmetscher)<br />

bei Arztbesuchen <strong>und</strong> die Häufigkeit <strong>der</strong><br />

Arztbesuche (Gabad<strong>in</strong>ho et al. 2007).<br />

Alle befragten Fachpersonen heben hervor,<br />

dass die Kommunikation, die entsprechende<br />

Sprachkenntnisse vor<strong>aus</strong>setzt, für<br />

die Beziehung zwischen den <strong>Migranten</strong><br />

<strong>und</strong> dem Ges<strong>und</strong>heitspersonal, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

den Ärzten, sehr wichtig sei. Dabei<br />

komme <strong>der</strong> dolmetschenden Person e<strong>in</strong>e<br />

zentrale Rolle zu. Die Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong><br />

gehen häufig <strong>in</strong> Begleitung zum Arzt.<br />

Zuweilen haben die Patienten Mühe, das<br />

Ges<strong>und</strong>heitspersonal zu verstehen <strong>und</strong> sich<br />

verständlich zu machen. Verständigungsschwierigkeiten<br />

ergeben sich vor allem<br />

auch dann, wenn <strong>der</strong> Arzt sagt, <strong>der</strong> Patient<br />

habe «nichts». Dadurch entwickelt sich<br />

e<strong>in</strong> «Verfolgungsmechanismus»: Der Pati-<br />

ent hat Angst, für e<strong>in</strong>en Lügner gehalten<br />

zu werden, o<strong>der</strong> hat das Gefühl, <strong>der</strong> Arzt<br />

verschweige ihm die Wahrheit. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> begeben sich e<strong>in</strong>ige <strong>Migranten</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> zum Arzt, um e<strong>in</strong>en Check-up<br />

machen zu lassen. Hierzu sehen sich manche<br />

auch veranlasst, weil die Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz teurer ist. Somit<br />

ziehen es viele vor, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> zum Arzt zu<br />

gehen <strong>und</strong> dort die Untersuchungen machen<br />

zu lassen <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heitsleistungen<br />

zu beziehen, die sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

nicht leisten könnten. Das Aufsuchen von<br />

Spitälern <strong>und</strong> Ärzten während e<strong>in</strong>es Ferienaufenthalts<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> steht auch im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Beschneidung <strong>der</strong><br />

Knaben <strong>aus</strong> muslimischen Familien. Da die<br />

Kosten für e<strong>in</strong>en solchen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz relativ hoch s<strong>in</strong>d, begeben sich die<br />

<strong>Migranten</strong> hierfür <strong>in</strong> die <strong>Türkei</strong>. Manchmal<br />

wird <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griff im Familienrahmen o<strong>der</strong><br />

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