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Diaspora und Migranten gemeinschaften aus der Türkei in der ...

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Gemäss den befragten Fachpersonen wird<br />

davon <strong>aus</strong>gegangen, dass sich die Vere<strong>in</strong>e<br />

von Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> nicht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

von an<strong>der</strong>en Vere<strong>in</strong>en unterscheiden.<br />

Strukturelle Fragen<br />

Vere<strong>in</strong>e haben oft F<strong>in</strong>anzierungsprobleme<br />

<strong>und</strong> f<strong>in</strong>den für ihre Aktivitäten nicht immer<br />

geeignete Räumlichkeiten. Zudem<br />

f<strong>in</strong>det die Arbeit meist auf freiwilliger,<br />

unbezahlter Basis statt. Trotz des grossen<br />

Handlungsbedarfs s<strong>in</strong>d somit die zeitlichen<br />

<strong>und</strong> personellen Ressourcen sehr limitiert,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e da das Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel neben Beruf <strong>und</strong> Familie erfolgen<br />

muss. Zudem übernehmen die zuständigen<br />

Personen oftmals die Aufgaben von (unbezahlten)<br />

Schlüsselpersonen im Integrationsbereich.<br />

Das Ausmass <strong>der</strong> ehrenamtlichen<br />

Aufgaben führt mit <strong>der</strong> Zeit zu Motivationsproblemen<br />

<strong>und</strong> hat e<strong>in</strong>en negativen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Leistungen<br />

<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e. Da sich nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Teil<br />

<strong>der</strong> <strong>Migranten</strong> <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en organisiert, gilt<br />

es aber auch zu bedenken, dass die Vere<strong>in</strong>e<br />

nur Teilgruppen erreichen <strong>und</strong> nicht<br />

flächendeckend <strong>in</strong>formieren können.<br />

Persönliche Erfahrung<br />

«Es s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>imale F<strong>in</strong>anzkanäle, die da<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>erseits die Mitglie<strong>der</strong>beiträge, aber<br />

die können ja auch nicht allzu hoch se<strong>in</strong>.<br />

Also je nach dem sozioökonomischen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>. Dann s<strong>in</strong>d diese<br />

Querf<strong>in</strong>anzierungen über Projekte recht<br />

wichtig. Aber zum Teil s<strong>in</strong>d das solche<br />

büro kratische Hürden, die da überw<strong>und</strong>en<br />

werden müssen. Und das ist dann auch<br />

e<strong>in</strong>e Zeitfrage, weil das ja eigentlich alles<br />

116<br />

Freizeit ist. Und an<strong>der</strong>erseits hat man auch<br />

nicht jedes Jahr dieselben, qualifizierten<br />

Leute <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorstand, die gerade noch<br />

die Kompetenzen haben, so e<strong>in</strong> Formular<br />

<strong>aus</strong>zufüllen. Und das hat wirklich auch<br />

mit dem Bildungsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> zu tun. Ich<br />

würde das nicht immer nur auf die Sprache<br />

abwälzen.»<br />

Fachperson Sozialwissenschaften<br />

<strong>und</strong> Recht<br />

Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Jugend ist praktisch <strong>in</strong><br />

allen Vere<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e zentrale Frage. Es wird<br />

sehr viel unternommen, um die Jugend mit<br />

e<strong>in</strong>zubeziehen, gemäss den Fachpersonen<br />

jedoch zumeist ohne grossen Erfolg. Junge<br />

<strong>Migranten</strong> <strong>der</strong> zweiten <strong>und</strong> dritten Generation<br />

sche<strong>in</strong>en oft wenig Interesse an den<br />

kulturellen <strong>und</strong> traditionellen Aktivitäten<br />

zu haben, die <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>en angeboten<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> besserer Sprachkenntnisse<br />

haben sie die Möglichkeit, sich an<strong>der</strong>weitig<br />

zu orientieren, <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d wie<br />

e<strong>in</strong>heimische Jugendliche auch eher an<br />

jugendspezifischen Veranstaltungen o<strong>der</strong><br />

Angeboten <strong>in</strong>teressiert. Demnach sche<strong>in</strong>t<br />

die Rolle <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e tendenziell an Bedeutung<br />

zu verlieren.<br />

Kulturelle <strong>und</strong> politische<br />

Aktivitäten<br />

E<strong>in</strong>e Analyse <strong>und</strong> Kategorisierung <strong>der</strong> Organisationen<br />

von Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schweiz ist e<strong>in</strong>e schwierige Aufgabe,<br />

da ethnische, religiöse, kulturelle <strong>und</strong> politische<br />

Aspekte <strong>und</strong> Aktivitäten oft überlappen.<br />

Das Spektrum <strong>der</strong> politischen Organisationen<br />

von Personen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Türkei</strong> reicht<br />

von l<strong>in</strong>ks <strong>aus</strong>sen bis rechts <strong>aus</strong>sen, wobei<br />

e<strong>in</strong>e starke Zersplitterung festgestellt wer-

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