„Beleidigungen" Konfliktregelung durch ... - Polizei Bayern
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2.3 Die soziale Relevanz von "Beleidigungs"—Konf1ikten:<br />
Zusammenfassung und Wertung der Ergebnisse<br />
Ausgehend davon , daß<br />
die Strafanzeige bei "Beleidigungen" und damit<br />
der Wunsch der Betroffenen nach einer "öffentlichen"<br />
und "offiziellen" Unterstützung bei der<br />
Konfliktaustragung und -regelung,<br />
noch seltener als bei anderen strafbaren Handlungen<br />
eine normale, regelmäßige und übliche Reaktion der<br />
Opfer ist,<br />
- sondern erst dann erfolgt, wenn das<br />
<strong>Konfliktregelung</strong>s(Straf?tbedürfnis seine anderen,<br />
üblicheren Strategien der Konf1iktvermeidung und<br />
Konfliktbegrenzüng übersteigt<br />
und der "Beleidigungs"-Konf1ikt für das Opfer eine<br />
strafwürdige Dimension erreicht hat,<br />
macht insbesondere die Entwicklung der Anzeigehäufigkeit<br />
deut1 ich, daß<br />
die soziale Relevanz dieser Konflikte keineswegs<br />
gering ist<br />
und im Vergleichszeitrautn offensichtlich noch<br />
deutlich zugenommen hat,<br />
da "Beleidigungen" immer häufiger angezeigt und die<br />
Instanzen der Strafverfolgung damit immer häufiger<br />
an der Austragung und Regelung dieser Konflikte<br />
betei1 igt werden (sollenl .<br />
Die Frage, ob sich aus dieser Entwicklung auf eine ebenfalls<br />
2unehmende Sensibi1ität in der Bevölkerung gegenüber diesen<br />
AI 1tagskonf1ikten schließen läßt, ob nur "Mehr" oder ob auch<br />
"Anderes" angezeigt wird, soll mit der folgenden Analyse der<br />
hinter den "Beleidigungen" stehenden, mit ihnen verbundenen und<br />
sie verursachenden sozialen Tatbeständen, Konfliktsituationen,<br />
beantwortet werden.