„Beleidigungen" Konfliktregelung durch ... - Polizei Bayern
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3. Konf1iktsituationen bei "Beleidigungen": Die sozialen<br />
Sachverhalte hinter den strafrechtlichen Tatbeständen<br />
42<br />
Bei der Analyse der komplexen sozialen Sachverhalte, die als<br />
Konfliktsituationen hinter den auf das strafrechtlich<br />
Handhabbare und Machbare reduzierten, "verrechtlichten"<br />
Tatbeständen der "Beleidigungen" stehen, haben sich vor allem<br />
drei Merkmale und Zusammenhänge als besonders relevant für die<br />
Erklärung der sozialen und strafrechtlichen Reaktionen und<br />
ihrer Entwicklung in diesem Deliktsbereich erwiesen:<br />
1. Das Ausmaß an sozialer "Gleichheit" und<br />
"Ungleichheit" zwischen den Tat- und<br />
Konf liktbetelHgten.<br />
2. Art, Intensität und Dauer der sozialen Beziehungen<br />
zwischen den Tat- und Konf1iktbeteiliglen.<br />
3. Das Ausmaß an "öffentlichkeit" und "Privatheit" bei<br />
der Tatbegehung.<br />
3.1 Das soziale Profil der "Beleidigungs"-Konflikte:<br />
"Gleichheit" und "Ungleichheit" zwischen den Beteiligten<br />
Das Ausmaß an sozialer Gleichheit bzw. Ungleichheit zwischen<br />
den Konfliktbeteiligten - und damit das Ausmaß möglicher<br />
Unterschiede in ihren sozialen (Macht)-Positionen - ist ein<br />
bestimmender Faktor nicht nur dafür, wie häufig es zwischen<br />
Personen zu welchen Konflikten kommt, sondern auch dafür, wie<br />
diese Konflikte dann ausgetragen und geregelt werden, welcher<br />
der Beteiligten sich mit seiner Konflikts- und<br />
Situationsdefinition <strong>durch</strong>setzen kann(31).<br />
Dabei kann insbesondere auch angenommen werden, daß die<br />
Strategien der Konfliktvermeidung und -Begrenzung um so<br />
31) Vgl. dazu auch die Ausführungen bei Falke/Gessner 1982