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Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />

Endlich ist der heutige Dienst vorbei, dachte ich mir. Bis 18 Uhr<br />

hatten wir Dienst, also nur 4 Stunden Freizeit, in der ich natürlich<br />

meinen Schatz anrief, bis jetzt hatte ich ja noch keine Gelegenheit<br />

dazu. Wir mussten die ganze Woche bis etwa 22 Uhr schuften! Sie fehlt<br />

mir schon so sehr. Es war so schön ihre Stimme zu hören, endlich mal<br />

jemand, der einem nichts befiehlt, der nicht schreit, mit der man<br />

normal, ohne irgendwelche Verrenkungen sprechen kann.<br />

Auffällig ist beim <strong>Bundesheer</strong> auch, dass, bevor man irgendwo<br />

hingeht, sei es zum Essen, zum Exerzieren, zu Übungen mit der Waffe,<br />

oder was auch immer, jedes Mal versammelt sich der ganze<br />

(Ausbildungs-) Zug im Hof vor dem Gebäude wo wir „wohnen“,<br />

exerzieren ein bisschen herum und erst dann geht es eben dorthin, wo<br />

man eben hin will oder muss, und alles immer nur gruppenweise. Ach<br />

ja, bevor man das Gebäude während dem Dienst verlässt, stellt man<br />

sich am Gang vor der Zimmertür auf, natürlich wird das mit einem<br />

Befehl eingeleitet. Dazu schreit der Charge vom Tag oder der<br />

taghabende Ausbildner ziemlich laut. „Ausbildungszug fertig machen<br />

zum Austreten in ...“, je nachdem was gerade am Programm steht.<br />

Dann müssen wir auch schon so bald wie möglich vor der Türe in<br />

Reihe und Glied stehen. Meistens versteht man eh nicht so recht was<br />

dieser brüllt, so dass meistens jemand nachsehen muss was den gerade<br />

los ist. Zwei aus unserer Gruppe erwischt es immer total blöd. Diese sind<br />

nämlich in einem anderen Zimmer und müssen deshalb immer zuerst<br />

zu unserem herüber laufen. Sie müssen deshalb auch immer früher als<br />

wir fertig werden!<br />

Ich habe noch eine zusätzlich Aufgabe. Ich bin nämlich der<br />

Stellvertreter des Zimmerkommandanten, der dafür zu sorgen hat,<br />

dass das Zimmer immer in Ordnung ist, und sich noch um andere<br />

Dinge kümmern muss, zum Beispiel, wenn jemand krank ist, oder zum<br />

Arzt muss, muss dies dem Chargen vom Tag gemeldet werden usw. Aber<br />

zum Glück bin ich nur der Stellvertreter und muss das daher nur<br />

machen, wenn der Zimmerkommandant aus irgendwelchen Grund<br />

ausfällt oder nicht da ist.<br />

6. Tag (Sa., 3. Oktober 1998)<br />

5km Marsch zum Eingewöhnen, er wird deshalb auch als<br />

„Eingewöhnungsmarsch“ bezeichnet. Diese 5 km zogen sich, das<br />

war gewaltig. Wahrscheinlich waren es eh mehr als 5 km! Mit<br />

dem Kampfanzug 2 „durften“ wir diese Strecke bewältigen.<br />

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