10.11.2012 Aufrufe

Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />

Zimmerbelegschaft ganz okay. Zu allem übel bin ich noch, weil ich der<br />

älteste im Zimmer bin, als Zimmerkommandant eingeteilt. Ich habe<br />

überhaupt kein Durchsetzungsvermögen. Heute habe ich es wieder<br />

gesehen: Wenn ich etwas „befehle“, zum Beispiel, zum Reinigen des<br />

Zimmers oder so, dann kümmert sich kein Mensch darum. <strong>Das</strong> ist<br />

jedem total egal. Keiner rührt den Finger.<br />

55. Tag, „Besuch des Korpskommandanten und<br />

mein erster Dienst als Charge vom Tag“<br />

(Fr., 4. Dezember 1998)<br />

Ein hoher Besuch stand heute wieder einmal in der Kaserne an.<br />

Diesmal der Korpskommandant des ersten Korps, wo ja Melk<br />

dazugehört. Dazu stellte sich das gesamte Bataillon am<br />

Antreteplatz auf. Wir warteten zunächst auf das hohe Tier. Es war<br />

nicht so sonderlich kalt, aber ein bisschen fror mir schon. Nun endlich<br />

kam er hereinspaziert. Drehte eine Ehrenrunde an den einzelnen<br />

Kompanien vorbei und hielt anschließend eine Rede die so ca. eine<br />

viertel Stunde dauerte. In dieser Rede meinte er, es sei wichtig, dass<br />

die Ausbildung hart sei. Er kritisierte auch, dass das Budget für das<br />

<strong>Bundesheer</strong> viel zu gering sei und forderte daher jeden von uns auf<br />

dies zu ändern. Mir persönlich ist es ziemlich egal, ob das <strong>Bundesheer</strong><br />

genügend Geld hat. Ich bin froh, wenn ich mit diesem ganzen<br />

<strong>Bundesheer</strong> nichts mehr zu tun habe. Die Zeit beim Militär ist eine<br />

verlorene Zeit, die ich und jeder andere auch viel sinnvoller nützen<br />

könnte. Aber nein, ich muss diesen Schmarren ableisten. Als ob das<br />

was bringt. Im Ernstfall, der, so wie es zurzeit aussieht, nicht sobald<br />

eintreffen wird, da weiß ich von dem was sie uns hier beibringen sicher<br />

nichts mehr!<br />

<strong>Das</strong> einzig sinnvolle am Heer, sind vielleicht die Assistenzeinsätze, wie<br />

zum Beispiel beim Grubenunglück in Lassing. Aber dafür reicht auch<br />

ein Berufsheer. Da sollen sich dann diejenigen melden, die sich dafür<br />

interessieren, aber nicht die armen Rekruten, die schon von Anfang<br />

an die Tage bis zum Abrüsten zählen.<br />

<strong>Das</strong> heutige Thema unserer FM-Ausbildung war das Tarnen von<br />

Funkstellen. Dazu fuhren wir an einen geeigneten Platz, der hier<br />

anscheinend der Gefechtsübungsplatz ist. Hier in Melk sagen sie<br />

Waffenübungsplatz (WÜPL) dazu. In Kirchdorf war es ein Gefechtsübungsplatz<br />

(GÜPL). An einem Waldrand, wo wir dann zwei, einen<br />

etwas größeren und ein „normales“ Kfz tarnten. Mit Tarnnetzen,<br />

Ästen, und was sich eben sonst noch in einem Wald so befindet.<br />

Seite 65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!