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Das Bundesheer - Tagebuch eines Grundwehr- dieners

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<strong>Das</strong> <strong>Bundesheer</strong> – <strong>Tagebuch</strong> <strong>eines</strong> <strong>Grundwehr</strong><strong>dieners</strong><br />

NL 64 Tage, der GLB (Mi., 24. März 1999, 128. Tag)<br />

G<br />

eschaft! Die Anstrengungen und Qualen haben nun hoffentlich<br />

ein Ende. Der GLB (=Gefechtsleistungsbewerb) ist fast vorbei. Die<br />

letzte Station findet morgen statt. Diese Station ist aber nur mehr<br />

rein der Form halber.<br />

Nun zum gestrigen Tag. Mit der Hindernisbahn fingen die Qualen an.<br />

Diese kraftraubende, „unmenschliche“ Bahn war also der Anfang von<br />

diesem total unnötigen, völlig sinnlosen GLB. Schon nach dem zweiten<br />

Hindernis, dem Robben, war ich völlig k.o. und am Ende. Die<br />

„Schlangengrube“ ging gerade noch. Beim Schwebebalken benötigte<br />

ich dann aber schon einen zweiten Versuch. Über den gefürchteten<br />

„irischen Tisch“ wurde ich dann mit der Räuberleiter emporgehoben.<br />

Bei diesem Hindernis halfen wir kameradschaftlich zusammen. Ebenso<br />

bei der „Löwengrube“ und bei der Wand. Bei den restlichen<br />

Hindernissen hatte ich mit der Bewältigung keine Probleme, nur dass<br />

ich eben schon ziemlich mit meinen Kräften am Ende war, und ich<br />

mich mit meinen letzten Reserven über diese Hindernisse quälte. So ca.<br />

7 ½ Minuten benötigten wir für diese „mörderische“ Strecke.<br />

Nach diesen gewaltigen Anstrengungen gaben uns dann die<br />

Ausbildner eine ausführliche Pause zum Regenerieren, bevor sie uns<br />

zur nächsten Station marschieren ließen. <strong>Das</strong> erste Teilstück war das<br />

gemütlichste von allen. Wir gingen „nur“ bis zur Donau. <strong>Das</strong><br />

Übersetzen der Donau mit einem Pionier-Ruderboot war die Aufgabe<br />

dieser Station. Es klappte eigentlich eh ganz gut. Kein Wunder, einer<br />

der Ausbildner übernahm auch die Rolle des Steuermanns. Gerudert<br />

wurde übrigens ohne Rückengebäck, also nur im Dienstanzug.<br />

Wichtigerweise mussten wir das Gewehr in ein anderes Boot legen.<br />

Wozu diese Aktion gut war kann ich nicht sagen. Meine haben sie<br />

anscheinend irgendwo in den Schlamm gelegt. Als ich es auf der<br />

anderen Donauseite wieder bekam sah es jedenfalls danach aus!<br />

Marschiert sind wir übrigens mit einem etwas modifizierten KAZ2. Der<br />

„kleine“ Rucksack enthielt nur das nötigste, eine zweite Garnitur, den<br />

Regenschutz und das Essgeschirr. Der Rest (Schlafsack, die Unterrollmatte,<br />

das zweite Paar Feldschuhe, und noch einige andere Dinge<br />

wurden in den „großen Feldrucksack“ eingepackt. Dieser wurde uns<br />

mit einem Heeres-Lkw nachgeliefert. Soweit also zu Packordnung.<br />

Nachdem das Rudern erledigt wurde, ging es dann ernsthaft mit dem<br />

Marschieren los. <strong>Das</strong> Teilstück zwischen Kaserne und der Ruderstation<br />

ist ja kaum erwähnenswert, zumindest im Vergleich dazu was uns<br />

noch bevorstand. Mit den Höhenmetern haben sie wirklich nicht<br />

übertrieben. Einen Berg hinauf, und wieder hinunter. Schlimmer als<br />

jeder Orientierungsmarsch, welche wir bisher hatten. So schlimm und<br />

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